Krümel's grosse Reise

Der Soomaa Nationalpark in Estland

Informationszentrum und Biberpfad

Heute möchten wir über einen der für uns schönsten Nationalparks im Baltikum berichten, den Soomaa Nationalpark. Wir beginnen im Informationszentrum des Nationalparks. Hier gibt es haufenweise kostenlose Infobroschüren über die Region und jede Menge gutes Kartenmaterial. Eine Karte kostet 0,10 Euro. Das Zentrum ist ähnlich aufgebaut wie die in Neuseeland oder Amerika. Das heißt Bilder an den Wänden, Informationstafeln, ausgestopfte Tiere und eine kleine Spielecke für die Kinder laden zum Verweilen ein. Natürlich werden Besuchern hier auch Fragen beantwortet.

Das Besucherzentrum des Soomaa Nationalparks

Vor dem Haus auf dem begrünten Parkplatz dürfte man sogar kostenfrei über Nacht campieren. Es gibt ein Plumpsklo, Wasser, Brennholz, eine Feuerstelle und Sitzgelegenheiten. Solche komfortablen und noch dazu völlig kostenfreien Plätze werden wir hier in Estland noch häufiger vorfinden. Unmittelbar neben dem Park-und Campingplatz beginnt ein Biber-und Waldlehrpfad. Es gibt ihn in zwei Varianten, für Rollstuhlfahrer (0,6 km) und für Fußgänger (1,2 km). Es ist ein Bohlen-Rundweg, der durch den Wald führt. Sehr schön angelegt mit vielen informativen Tafeln. Leider sehen wir bloß Spuren von Bibern, also angeknabberte Bäume zum Beispiel. Von den Nagern selbst ist nichts zu sehen.

Wandern durchs Moor

Und wo wir schon einmal warmgelaufen sind, wollen wir gleich noch einen nur wenige Kilometer entfernten Moorpfad dranhängen. Auf dem Wanderparkplatz angekommen, kommt uns eine geführte Gruppe von 10 Leuten entgegen, die alle eine Art Schneeschuhe in den Händen tragen. Sicherlich haben sie sich damit unter fachkundiger Anleitung abseits des vorgegebenen Weges und ins offene Moor getraut. Es handelt sich um einen 3 Kilometer langen Weg. Zunächst laufen wir ein Stück durch den Wald, dann geht es viele Treppenstufen nach oben – denn es handelt sich um ein Hochmoor – und dann sind wir auf dem eigentlichen Pfad, einem Bohlenweg, angekommen. Vorerst klettern wir aber noch einen Aussichtsturm hinauf, um einen Blick auf die Landschaft, die uns erwartet zu werfen. Und was sehen wir? Unberührte Natur, soweit das Auge reicht. Wäre hier kein Steg angelegt worden, würde sich hierher sicherlich keine Menschenseele verirren. Wir sind im Übrigen gerade ganz alleine hier, mit uns und der Natur. Und das hört man auch oder sollte ich besser sagen nicht? Es ist komplett still, bis auf das Rauschen des Windes. Es ist kein einziger Strommast zu sehen. Hier draußen ist man fernab jeglicher Zivilisation. Wir stehen da und genießen einfach diesen Moment.

Der Aussichtsturm

Wir marschieren eine ganze Weile über den Bretterpfad. Natürlich stellen wir auch mal einen Fuß daneben, um gleich darauf in dem weichen, morastigen Boden zu versinken. Solche Späße lassen wir an den wirklich matschigen Stellen dann aber doch lieber sein. Man muss ja nichts herausfordern!

Der schwarze Moorsee

Und dann stehen wir plötzlich vor ihm: dem schwarzen, tiefen, dunklen und kalten Moorsee, der uns aus dem Reiseführer schon bekannt ist. Der Krümel-Papa, dem eigentlich kaum ein Gewässer zu kalt ist, traut sich natürlich hinein. Schwimmen ist ausdrücklich erlaubt, von daher bestehen keine Bedenken. Der Krümel und ich halten unsere Zehen in das dunkle Wasser. Nur für einen kurzen Moment und das reicht wirklich. Dass uns die Füße nicht gleich abfrieren, ist alles. Und auch der Herr der Schöpfung ist schnell wieder draußen und mächtig am Bibbern. Zum Glück kommt die Sonne gerade in dem Moment wieder hinter den Wolken hervor und sein Handtuch haben wir auch dabei.

Der komplette Weg scheint neu angelegt zu sein. Wir sind einfach baff von so viel wilder und unberührter Natur. Hier können Pflanzen und Tiere einfach noch sein.

Unser Lieblings-Campingplatz

An unserem heutigen Nachtlager sind wir auf dem Hinweg zum Moorpfad schon vorbeigefahren. Und zu unserem Glück ist der kleine idyllische Platz immer noch frei, als wir zurückkommen. Wir können unser Glück kaum fassen. Bevor ich mich nun in einer langen Beschreibung verliere, seht euch die Bilder an und ihr wisst, warum wir diesen Platz so mögen.

Später stoßen noch Lutz und seine kleine Familie aus Kaiserslautern zu uns. Sie sind mit Auto und Zelt unterwegs. Da es am späteren Abend stark zu regnen beginnt, ziehen sie es vor die Nacht in der Schutzhütte zu schlafen.

Das Lärvemuseum

Am nächsten Morgen besuchen wir das Lärvemuseum. Dabei handelt es sich um ein Museum, das in 22 Aquarien Fischen der heimischen Gewässer zeigt. Diese Tiere gibt es auch bei uns in Deutschland, dort kriegt man sie aber selbst als Taucher teilweise selten bis gar nicht (mehr) zu sehen; weil sie rar geworden sind. Und weil in großen Aquarien lieber bunt schillernde Fische ausgestellt werden, die sind einfach der bessere Publikumsmagnet. Deshalb ist der Ausflug hierher also besonders spannend für den Krümel-Papa, der bekanntlich ein Taucher ist.

Im Untergeschoss bewundern wir Fische und eine Schildkröte. Es gibt sogar einen 30 Jahre alten Aal, das ist eine absolute Besonderheit. Normalerweise werden Knochenfische nur halb so alt. Im Obergeschoss ist ein Schulungsraum – es kommen häufig Schulklassen und Kindergärten hierher- und interaktives Handeln wird gefragt. So spielen wir zunächst eine zeitlang ein überdimensonierte Variante vom Angelspiel, um dann später zu den Tierwürfeln überzugehen und zuletzt am Maltisch hängen zu bleiben.

Unser Fazit

Der Soomaa Nationalpark hat schnell unsere Herzen erobert und zählt unserern klaren Favoriten im Baltikum. Wir haben nur zwei von zahlreichen kurzen und sehr familientauglichen Wanderungen gemacht. Weitergehende Informationen findet ihr in dem gut ausgestatteten Informations-und Besucherzentrum des Parks. Eine weitere kleine famililentaugliche und sehr zu empfehlende Attraktion ist das beschriebene Fisch-Museum.

Krümel

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