Wandern mit Kindern: Schmugglerpfad an der deutsch-niederländischen Grenze

Es sind Osterferien. Die Sonne kommt wieder raus und macht Lust nach draußen in die Natur zu gehen. Da wollen wir euch doch noch schnell einen Wandertipp mit auf den Weg geben. Und zwar haben wir vor einigen Monaten die Geschichte des Grenzschmuggels zwischen Deutschland und den Niederlanden erkundet. Das geht in Straelen am Niederrhein im Grenzwald. Es wartet ein abenteuerlicher Pfad mit Baumbrücken, Kletterbäumen, Schmuggelverstecken und mehr auf euch.

Start in Straelen am Bauerncafe Jacobs

Der Startpunkt ist am Grenzweg 35 in Straelen am Niederrhein und mit dem Auto gut zu erreichen. Folgt einfach den Schildern zum Bauerncafe Jacobs und ihr könnt ihn nicht verfehlen. Ausreichend kostenfreie Parkplätze stehen zur Verfügung. Eine große grüne Tafel gibt Überblick über den kompletten Pfad. Hier könnt ihr euch auch einen wegweisenden Flyer mitnehmen. An dieser Stelle wird auch um eine kleine Spende zum Erhalt des Weges gebeten. Der Pfad ist für alle frei zugänglich und wird ehrenamtlich von den Cafebetreibern und zwei niederländischen Initiativen gepflegt und ausgebaut. Den drei kilometerlangen Weg weisen euch bunte Keramikeulen.

Links und rechts der Grenze wandern

Der Rundweg führt uns durch Wälder, Wiesen und Freiflächen. Nach ein paar Schritten haben wir auch schon den ersten Grenzübertritt gemacht und stehen in den Niederlanden. Zweisprachige Schilder und Hinweistafeln erklären uns die Hintergründe zum Grenzschmuggel und etwas über Flora und Fauna. Doch noch viel spannender, gerade für den Krümel und die anderen Kinder sind die über 20 Mitmachstationen. Diese lassen den eigentlichen Weg zur Nebensache werden.

Aber was sind eigentlich Schmuggler?

Wo wir uns schon auf dem Schmugglerpfad bewegen, müssen wir auch kurz etwas zu deren Hintergrund erzählen. Aufgrund sehr großer Preisunterschiede von Waren in den Niederlanden und dem damaligen Preußen wurde 1818 ein Zollgesetz erlassen. Fortan wurde der Warentransport an Zollstationen in den Niederlanden von Zollbeamten kontrolliert. Sie verhängten Zölle auf die Produkte, die mit nach Deutschland genommen wurden. Die weitläufigen Grenzwälder machten es aber möglich diesen Zoll zu umgehen. Und so entstand die Schmugglerei. Geschmuggelt wurden zum Beispiel Kaffee, Alkohol und Tabak.

Der Pfad in Bildern

So wird zum Beispiel immer wieder das Gleichgewicht getestet, sei es auf den Hexenpfählen, der Trittstein-Strecke übers Flachwasser oder im Affenparcours . Kletterkünste sind aber genauso gefragt. Der Baumpfad verläuft in luftiger Höhe und diverse Jägerhütten sind auch nur über Leitern zu erreichen.

Kaffee und Kuchen oder lieber Pfannkuchen?

Auch, wenn es nur ein kurzer Weg ist, ihr habt euch eine Stärkung verdient. Leider gibt es auf dem Pfad keine guten Sitzmöglichkeiten. Picknicken ist aber auch verboten und das aus gutem Grund. An Ort und Stelle gibt es gleich zwei Möglichkeiten zur Einkehr: das oben schon erwähnte Bauerncafe Jacobs auf deutscher Seite und das Pfannkuchennhaus Jagersrust in den Niederlanden. Nun müsst ihr nur noch entscheiden, wonach euch mehr der Sinn steht? Ein großes Stück Torte oder Kuchen mit Sahne oder doch lieber einen süßen oder herzhaften Pfannkuchen? Für die kleinen Gäste bietet Jagersrust auch noch einen tollen Spielplatz.

Schulkinder aufgepasst: In den beiden Lokalen könnt ihr euch zu Beginn der Wanderung für einen Euro einen Quizbogen besorgen und Fragen zum Pfad und der Natur beantworten.

Unser Fazit

Der Schmugglerpfad ist ideal für den Sonntagsausflug mit der ganzen Familie und das zu jeder Jahreszeit. Kinder ab 3 Jahren können den Rundweg gut bewältigen. Ältere Kinder können die Hindernisse noch besser bzw. ohne Hilfe erklimmen. Die ganz Kleinen können in der Trage oder einem geländegängigen Kinderwagen aber auch mit von der Partie sein. Und wenn wir mal ehrlich sind, auch uns Erwachsenen hat es Spaß gemacht durch den Wald zu toben und ganz nebenbei noch etwas zu lernen.