Die Sommerferien sind vorbei. Es ist an der Zeit euch zumindest schon einmal einen kurzen Überblick über unseren diesjährigen Sommer-Roadtrip zu geben. Dieses Mal waren wir Eltern für zwei Wochen alleine unterwegs gewesen, während der Junior mit den Großeltern urlaubte. Uns trieb es über Polen in die Slowakei, wobei wunderbare Wanderungen im Gebirgskomplex Tatra auf uns warteten.
Die Reisedauer
Wir hatten zwei Wochen Zeit und sind direkt mit Beginn der Sommerferien in NRW, also Anfang Juli, gestartet.
Die Anreise
Wir sind freitagsnachmittags im Ruhrgebiet gestartet und bis nach Thüringen gefahren. Dort haben wir uns über park4night einen Stellplatz für die Nacht gesucht. Fündig geworden sind wir bei einem Fitnesstudiobetreiber in Schnepfenthal, der uns auf seinem Parkplatz hat stehen lassen. Am nächsten Morgen ging es dann weiter Richtung Polen. Dort sind wir bis nach Zakopane gefahren und für drei Nächte auf dem Campingplatz Ustup geblieben.
Das Reiseziel
Der Wanderführer Hohe Tatra lag schon lange bei uns im Bücherregal. Das Tatra-Gebirge, im slowakischen oder polnischen Tatry genannt, ist der Name eines Gebirgskomplexes des Fatra-Tatra-Gebirges in den Karpaten gelegen. Die Hohe Tatra, die niedere Tatra, die weiße Tatra und noch einige mehr gehören dazu. Wir konzentrieren uns auf den höchsten Teil des Gebirgszuges, die Hohe Tatra, machen aber auch Abstecher in andere Teile. Im Vergleich zu den Alpen handelt es sich um ein “Taschenhochgebirge”, da es von Westen nach Osten gerade mal 26 Kilometer lang ist. Die Hohe Tatra ist bekannt für ihre sehr steilen, felsigen und zerklüftet geformten Berge. Der höchste Gipfel (Gerlachovsky stit ) ist 2655m hoch. Außerdem hat die Hohe Tatra unendlich viele, wunderschöne Bergseen zu bieten. Der Grenzbereich zwischen Polen und der Slowakei ist übrigens ein Nationalpark.
Unser Roadtrip im Überblick (Orte und Stellplätze)
5.7. von Bochum/NRW nach Schnepfenthal/Thüringen
6.-9.7. Campingplatz Harenda in Ustup/Zakopane PL (Tatra Nationalpark)
9.-10.7. Camping am MTB Hostel in Kiry, PL (Tatra Nationalpark)
10.-11.7. Parkplatz Tatranska Kotlina/SK (Weiße Tatra)
11.-13.7. Campingplatz Autocamp Podlesok/SK (Nationalpark Slowakisches Paradies)
13.-15.7. Parkplatz an der Kirche in Stary Smokovec/SK (Nationalpark Hohe Tatra)
15.-16.7. Campingplatz Rijo in Stara Lesna/SK (Nationalpark Hohe Tatra)
16.-17.7. Parkplatz Restaurant Slnecny dom in Tatranska Lomnica/SK (Nationalpark Hohe Tatra)
17.-18.7. Penzion Victoria in Zdiar/SK (Hohe Tatra)
18.-20.7. Parkplatz an der Kirche in Stary Smokovec/SK (Nationalpark Hohe Tatra)
20.-21.7. Rückfahrt nach Deutschland, Übernachtung auf dem Rauszeithof in Löbichau
21.7. von Löbichau zurück nach Bochum
Die Rückreise
Auf der Rückreise sind wir an einem Tag von der Slowakei durch Polen bis ins Alte Land/Thüringen gefahren. Dort haben wir In Löbichau auf einem schönen alten Hof (Rauszeithof) auf der Obstwiese hinterm Haus übernachtet. Am nächsten Tag ging es dann wieder zurück ins Ruhrgebiet.
Was waren unsere Highlights?
Uns hat die Slowakei sehr positiv überrascht. Insbesondere ich bin ohne jede Erwartung hingefahren und wirklich geflasht von der großartigen, noch oftmals unberührten Natur mit ihrer Artenvielfalt. So viele verschiedene Blumen und Unmengen von Schmetterlingen und anderen Insekten haben wir selten gesehen. Der Gebirgskomplex Tatra ist eine echte Alternative zu den Alpen! Was haben wir viele schöne Wanderungen gemacht! Und eine gute Beschilderung haben sie obendrein. Unser Highlight in den Bergen war die Wanderung zur höchstgelegenen betriebenen Berghütte der Hohen Tatra, die Mala Studena Dorina liegt auf 2015 Metern. Der Klettersteig Sucha Bela bei Podlesok im slowakischen Paradies war für mich genau das richtige Adrenalin-Level. Die slowakische sehr deftige Hausmannskost hat alles abgerundet und ist ein weiteres Highlight von uns gewesen.
Unsere Lieblings-Stellplätze
Stellplatz an der Kirche von Stary Smokovec
In Stary Smokovec an der Kirche gelegen, man hat seine Ruhe, guter Startpunkt für Wanderungen, gute Infrastruktur, fußläufig zum Ort und Restaurants, Supermarkt etc. Ebenso sind aber auch der Bahnhof und die Talstation der Bergbahn erreichbar. Einziger Wermutstropfen: wir können auf dem Schotterparkplatz natürlich kein Campingverhalten an den Tag legen und es gibt keine öffentlichen Toiletten.
Campingplatz Rijo in Stara Lesna
Den etwas abseits gelegenen Campingplatz Rijo in Stara Lesna können wir aufgrund des tollen Bergblicks, den man von dort hat, seinen neuen Sanitäranlagen und dem wirklich excellenten, campingplatzeigenen kleinen Imbiss auch nicht unerwähnt lassen. Hier haben wir übrigens einen richtig schönen Abend mit einem niederländischen Pärchen verbracht.
Generell ist es so, dass die Campingplätze in der Slowakei zumeist aus großen, unebenen, nicht parzellierten Rasenflächen bestehen. Es gibt freie Platzwahl und meist zu wenig Sanitäranlagen für die Menge an Campern.
Und zum Abschluss, noch etwas, das für manch einen Camper sicherlich ein Highlight darstellt: auf dem Campingplatz “Autocamp” in Podlesok inmitten des Nationalparks Slowakisches Paradies gab es eine 24/7-zugängliche Bierzapfanlage.
Was war schwierig?
Die Verständigung mit den Einheimischen war schwierig. Bei den jungen Leuten kommt man aber im Zweifel immer irgendwie mit Englisch weiter und die älteren können teilweise etwas Deutsch sprechen. Die Wandermarkierungen in Polen waren größtenteils schlecht und bedürften einer Generalüberholung. Die Parkplätze in slowakischen Städten und um Wandergebiete herum, sind mehr als unverschämt teuer. Dafür kann man sich dort aber hervorragend mit Bus und Bahn fortbewegen und das zu einem kleinen Preis.
Was haben wir gelernt?
Dass sich ein Blick über den Tellerand immer lohnt. Damit meine ich, dass es sich lohnt einmal über die Alpen hinaus zu schauen, wenn man auf der Suche nach einem Ziel für den nächsten Wanderurlaub ist. Denn die Tatra hat wirklich etwas zu bieten. Die Währung in der Slowakei ist übrigens die gleiche wie bei uns, auch die Slowaken zahlen mit dem Euro. Lediglich in Polen muss man Geld wechseln, dort wird weiterhin mit Zloty bezahlt.
In der Slowakei liegen die Lebenshaltungskosten etwas unter denen in Deutschland und abends einmal essen gehen tut bei weitem nicht so weh wie hier. Wir haben sowohl in Polen als auch in der Slowakei immer ausgesprochen gut und lecker gegessen und sind kein einziges Mal enttäuscht worden.
Es verirren sich eher weniger Deutsche in die Slowakei, dafür machen die Slowaken selber sehr gerne Urlaub im eigenen Land. Touristen aus den Nachbarländern wie Ungarn, Polen und Tschechien.
Unser Fazit
Eine ganz klare Reiseempfehlung. Fahrt in die Slowakei und lasst euch überraschen! Ihr werdet es nicht nicht bereuen, insbesonder dann, wenn ihr auch so wanderbegeistert seid wie wir!
In den kommenden Wochen folgen noch detaillierte Berichte über die einzelnen Stationen unserer Polen-Slowakei Reise.
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