Krümel's grosse Reise

Nationalpark Slowakisches Paradies

Und dann sind wir auch schon im Nationalpark Slowakisches Paradies angekommen – was für ein wohlklingender und vielversprechender Name. Ob er auch Programm ist, das wollen wir in den nächsten Tagen herausfinden. Ich freue mich ganz besonders auf den Klettersteig, den es direkt neben unserem Campingplatz geben soll. Genaugenommen ist er auch der Grund, warum es uns überhaupt erst hierher gezogen hat.

Autocamping Podlesok

Wir übernachten auf dem großen Campingplatz Podlesok, mitten im Park, der im Prinzip nicht mehr als eine riesengroße, unebene und hügelige Wiese ist – übrigens keine Seltenheit in der slowakischen Campingwelt. Der Platz hat für seine Größe bzw. die Anzahl der Camper zu wenig Sanitäranlagen und diese sind auch noch stark heruntergekommen. Es gibt einen eigenen Shop, viele Sport-und Spielgelegenheiten für Kinder, Hütten zum Mieten, einen Fahrradverleih, mehrere Restaurants. Das Restaurant Poniklec können wir empfehlen, sehr nette Bedienung, gutes Essen zu guten Preisen. Und die Knoblauchsuppe war ein Gedicht.

Restaurant Poniklec beim Autocamping Podlesok

Auf dem Platz gibt es sogar Waschmaschinen und Trockner. Das Highlight für alle Männer abere ist der 24/7 zugängliche Bierautomat. Außerdem gibt es Grill- bzw.Feuerhütten und über den Platz verteilt Picknicktische, was insbesondere für die Menschen mit Zelt super ist. Die Duschen zahlt man extra, drei Minuten kosten einen Euro. Insgesamt zahlen wir 18 € für den Platz und darin enthalten sind schon 4€ Schluchteintritt pro Person. Da können wir dann auch ein Auge zudrücken, was den Zustand der Sanitäranlagen angeht und die Tatsache, dass sie ruhig einmal mehr am Tag gereinigt werden könnten.

Autocamping Podlesok im Nationalpark Slowakisches Paradies

Stausee Palcmanská Maša

Das Wetter ist sehr unbeständig und wechselhaft. Das ist nicht ungewöhnlich für Juli, der in der Tatra der Monat mit der höchsten Niederschlagsmenge ist. Morgens ist es zumeist ok, ab Mittags regnet und oder gewittert es. Mal ist es kühl, genauso haben wir aber auch 30 Grad und mehr. Hätten wir das einmal vorher gewusst….

Vorsichtshalber warten wir mit der Wanderung durch die Schlucht lieber noch einen Tag ab und planen für heute etwas wetterunabhängigeres. Wir möchten uns gerne die Eishöhle von Dobsina anschauen. Diese liegt in etwa 30 Kilometer Entfernung vom Autocamping. Auf dem Weg passieren wir aber zunächst die Stadt Dedinky mit ihrem Stausee namens Palcmanská Maša . Wir machen einen kurzen Stop und schauen uns den schönen und vor allem großen See an. Ganze 56 Hektar groß ist das Gewässer. Es gibt zwei Seiten, die eine sehr touristisch bewirtschaftete Seite mit Tretbootverleih und vielen Restaurants und die andere Seite, wo die Einheimischen wohnen, es schon fast verlassen wirkt und sehr ruhig ist. Hier gibt es auch eine schöne Badestelle mit Grillplatz – der Krümel-Papa springt auch gleich mal ins kühle Nass. Ich schaue ihm vom Ufer aus zu, ein wirklich schönes Plätzchen. Genau genommen könnte man hier mit Sicherheit auch für eine Nacht stehen, wir sind ja aber schon versorgt.

Stausee Palcmanská Maša

Eishöhle Dobsina

Wir fahren zur Eishöhle Dobsina – sie gehört zu den bedeutendsten der Welt und seit 2000 auch zum Weltkulturerbe. Anders als ihre bekannten Geschwister in den österreichischen Alpen oder in Rumänien, beide im Hochgebirge, liegt Dobsina auf einer Seehöhe von nur 920-950 Metern und ist trotzdem seit Jahrtausenden vereist.

Bevor wir die Höhle aber überhaupt sehen, kommen erst einmal große bewirtschaftete Parkplätze links und rechts von der Straße. Da es keine anderen Parkgelegenheiten in der Nähe gibt, zahlen wir widerwillig die 5 Euro. Aus dem Auto ausgestiegen, passieren wir zunächst mehrere Souvenirshops und Restaurants, dann kommt ein verlassenes Hotel und letztendlich der Wegweiser zur Höhle, der Fußweg ist mit 25 Minuten angegeben. Das sollte man auf jeden Fall vorher wissen, dass man nicht nah an die Höhle heranfahren kann. Der Weg führt in vielen Serpentinen und mit Geländern zum Festhalten versehen stetig bergauf und ist für so manch einen Besucher eine ganz schön schweißtreibende Herausforderung. Relativ weit unten passieren wir im Übrigen noch einen spannend aussehenden Kletterwald mit dem passenden Namen „Tarzan“.

Eingang zur Eishöhle Dobsina

Oben am Höhleneingang angekommen, ist also allen ordentlich warm. Das wird sich aber gleich ändern, in der Höhle herrschen natürlich Minusgrade, man ist also gut bedient, wenn man sich noch etwas Warmes in den Rucksack gepackt hat.

Zu jeder vollen Stunde gibt es eine Höhlenführung, je nach Besucheraufkommen auch noch zwischendurch welche. Leider finden diese nur in slowakisch und polnisch statt. Wir haben jedoch an der Kasse die Möglichkeit uns den Text, den der Guide vortragen wird in unserer eigenen Sprache über einen QR-Code herunterzuladen. Die Führungen dauern jeweils eine halbe Stunde. Fotografieren in der Höhle ist verboten bzw. nur gestattet, wenn man sich vorher eine Erlaubnis für 10€ kauft. Natürlich fotografieren auch alle anderen heimlich – wir auch- das erklärt auch die relativ schlechte Qualität der Bilder, sie sind eben aus der Hüfte geschossen. Alternativ können Besucher aber auch Postkarten an der Kasse erwerben.

In der Eishöhle Dobsina

In der Höhle herrschen knackige -4 bis 0 Grad – also bitte wirklich an eine Jacke denken! In den Gewölben überwintern übrigens Fledermäuse aus ganz Europa.

Zurück an der Oberfläche, gönnen wir uns erst einmal in einem nahegelegenen, recht einfach wirkenden Lokal jeder einen leckeren Palatschinken. Mit Getränken zahlen wir zusammen 15€.

Palatschinken nach der Höhlenbesichtigung

Schlucht Sucha Bela

Seitdem ich die Bilder von der Schluchtwanderung im Reiseblog Kommwirmachendaseinfach.de gesehen habe, war klar: da will ich auch hin. Jetzt sind wir da.

Wir stellen uns extra den Wecker auf 6 Uhr, auch wenn wir in der Schlucht größtenteils Schatten haben werden, wollen wir früh unterwegs sein. Das ist hier auch überhaupt kein Problem, denn der Sonnenaufgang ist in der Slowakei im Sommer bereits gegen 4:45 aufgrund der östlichen Lage.

Die Wanderung startet unmittelbar neben dem Campingplatz, nach ein paar Metern passieren wir das Häuschen und zeigen unsere Eintrittskarte vor und dann geht es auch schon in die Schlucht. Zunächst laufen wir durch ein mehr oder weniger ausgetrocknetes Flussbett. An manchen Stellen ist es aber doch so tief, dass wir sehr froh über unseren hohen Wanderschuhe sind. Es gibt doch tatsächlich Menschen, die mit Sneakers durch die Schlucht wandern! Die Tour durch die Schlucht ist übrigens eine Einbahnstraße, ein Zurück gibt es relativ schnell nicht mehr bzw. im Prinzip ab dem Moment, wo die Kletterhilfen anfangen. Und davon kommen jetzt in immer wieder wechselnden Reihenfolge für 1,5 Stunden einige: Metallleitern 10 Meter in die Höhe, Plattformen, Ketten, Holzstege und Treppen. Nichts für Menschen mit Höhenangst und nichts für schwache Nerven. Immer wieder wird es auch glitschig bzw. rutschig auf den Steinen. Manche Hilfen sind auch überflüssig, wo der Fluss so wenig Wasser hat, andererseits wären es zu wenige, wäre richtig viel Wasser drin. Es ist eine Tour ganz nach meinem Geschmack, hier muss jeder Schritt sitzen.

Zu Anfang sind noch relativ viele Menschen gleichzeitig in unmittelbarer Nähe zu uns in der Schlucht, das verläuft sich aber schnell, sodass es sich später höchstens an den Treppen staut, wir sonst aber streckenweise fast alleine unterwegs sind. Verschwitzt und mit einigen Stichen mehr ( die Bremsen sind hier in dem Gebiet echt eine Plage!) aber glücklich kommen wir nach gut zwei Stunden an einer kleinen Quelle an. Ein paar hundert Meter weiter gibt es einen Rastplatz mit Sitzmöglichkeiten und Dixi Toiletten.Ursprünglich gab es wohl auch mal die Möglichkeit BMX Räder zu leihen und den Rückweg damit anzutreten ( würden wir aber mit erfahrenen Downhillern empfehlen, oder man muss zwischendurch schieben).Aktuell aber nicht. Es gibt verschiedene Möglichkeiten für einen Rückweg, durch noch weitere Schluchten, zu einer Hütte, zu einem Kloster oder auf direktem Weg. Wir wählen Letzteres. Zunächst geht es über einen breiten Fahrweg, der auch der ausgeschriebene Radweg ist, dann zweigt der Wanderweg von diesem ab. Es geht sehr lange über Stock und Stein abwärts. An dieser Stelle wird mir erst bewusst, in welcher Höhe wir eigentlich vorher in der Schlucht über die Leitern gekraxelt sind!

Was für eine Tour! Ich würde es immer wieder machen, aber man muss eben wissen, das man das alles völlig ungesichert macht und die Leitern noch nicht einmal einen Rundumschutz haben.Und dann können wir selber noch so vorsichtig sein, wenn es dann rücksichtslose andere Wanderer gibt, die eben nicht warten, bis die Leiter frei ist, keinen Sicherheitsabstand halten, dann kann man auch nichts machen.

Zurück auf dem Campingplatz duschen wir erst noch einmal ausgiebig, um dann langsam unsere Zelte hier abzubrechen. Wir wollen zurück zum Nationalpark Hohe Tatra in die Stadt Poprad fahren. Heute kommt uns zugute, dass man die Campingplätze in der Slowakei immer erst um 16 Uhr verlassen muss.

Es folgen wunderbare Wanderungen in der Hohen Tatra.

Krümel

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