Krümel's grosse Reise

Hohe Tatra in Polen

Die ersten Tage unseres Roadtrips im Tatra-Gebirge verbringen wir in Polen. Genauer gesagt quartieren wir uns auf zwei Campingplätzen in bzw. unweit von Zakopane ein. Von dort aus unternehmen wir zwei Wanderungen. Davon möchten wir euch jetzt berichten.

Zakopane: Ausgangspunkt für Wanderungen in der polnischen Hohe Tatra

Zakopane ist ein sehr beliebtes Winterurlaubsziel und Skidestination in Polen. Inoffiziell wird die 27.000 Einwohner Stadt auch als Hauptstadt der Hohen Tatra gehandelt. In jedem Fall bietet sie sich hervorragend als Ausgangsort für Wanderungen im Gebirge an. Zakopane ist eine Mischung aus Moderne und Tradition und schon wirklich ein sehr trubeliger und feierwütiger Ort. Es ist schon alles sehr auf Tourismus ausgelegt und gefällt uns nicht so gut.

Das ist kein Gebäck, sondern gegrillter Käse – sehr lecker mit Preiselbeeren

Der ÖPNV ist hier allerdings sehr gut ausgebaut und funktioniert auch einwandfrei.

Unsere Unterkunft: Autocamping Harenda in Ustup

Der Campingplatz liegt nur etwa 4 Kilometer vom Zentrum von Zakopane entfernt. Es handelt sich um einen kleinen, überschaubaren Platz, einer grünen Wiese mit Blick auf die Berge. Wir können unseren Stellplatz frei wählen und zahlen umgerechnet etwa 21 Euro pro Nacht. Die polnische Betreiberin ist eine gute Seele und sehr penibel, was die Mülltrennung anbelangt. Auf der Wiese verteilt sind robuste Picknickbänken mit Sonnenschirmen, besonders wichtig für Camper, die mit dem Zelt unterwegs sind. Im hölzernen Haupthaus, übrigens im tollen Zakopane-Stil, befindet sich ein Aufenthaltsraum für alle Gäste und für die Zelter eine Gemeinschaftsküche. Man kann hier auch Zimmer oder Cabins mieten. Fußläufig ist eine gute Pizzeria (von uns getestet), ein traditionelles Lokal, ein kleiner Supermarkt und das Goldene M zu erreichen. Unweit des Campingplatzes fährt regelmäßig ein Bus ins Zentrum von Zakopane.

Autocamping Harenda nahe Zakopane

Die Campingplatzbesitzerin ist uns übrigens eine große Hilfe gewesen als wir klatschnass von unserer ersten Wanderung zurückgekommen sind: sie hat im Gemeinschaftsraum ein Feuer im Kaminofen entfacht und uns einen Wäscheständer davor gestellt, damit unsere durchweichten Sachen schneller trocknen konnten.

Das Trocknen in der Sonne hätte Tage gedauert

Wanderung zum Czarny Staw Gąsienicowy (schwarzer See)

Unsere erste Wanderung soll uns in den Nationalpark Hohe Tatra führen. Genauer gesagt soll es zum See Czorny Staw Gasienicowy gehen.

Zunächst fahren wir von Ustup aus ein paar Stationen bis zum ZOB von Zakopane. Dort dauert es eine Weile bis wir herausgefunden haben, welcher Bus uns denn nun in den Stadtteil Kusnice bringt – der Ausgangspunkt unserer Wanderung. Letztendlich dauert die Busfahrt nur 10 Minuten und kostet 5 Zloty. Das Stück hätte man auch gut zu Fuß geschafft.

In direkter Nähe zur Seilbahnstation zum Kasprowy Wierch steht ein Kassenhäuschen an dem wir den Nationalparkeintritt von ca. 2,50€ zahlen. Dann starten wir auf dem gelben Weg in südöstlicher Richtung zur Murowaniec-Hütte. Diese lassen wir aber später erst einmal links liegen und gehen sofort weiter zum See, um dann auf dem Rückweg zum Mittagessen in der Hütte einzukehren.

Es ist ein steiniger und stetig bergauf führender Weg – im Vergleich mit späteren Touren von uns nicht wirklich anstrengend. Trotzdem bewege ich mich bei dieser Wanderung nur langsam die Steigung hinauf und mache immer wieder kurze Pausen – ich bin richtig wakelig auf den Beinen und blass im Gesicht. Ich muss mich erst einmal hinsetzen. Nach einer längeren Pause und einem von meinem Mann verordneten Schokoriegel geht es wieder. Unterzuckerung? Schwächeanfall? Was auch immer es war, Hauptsache es ist wieder vorbei!

Der schwarze See

Der See ist, je nach Lichtverhältnissen teilweise richtig schwarz – so habe ich es auf Fotos gesehn. Als wir da sind, sieht er tatsächlich gar nicht so dunkel und furchterregend aus, sondern liegt eherr friedlch da in seinem Blau.

Ebenso beeindruckend, aber weniger schön, ist dann unser Rückweg. Das Wetter ist plötzlich umgeschlagen, es zieht ein Gewitter mit Starkregen auf. Wir sehen zu, dass wir so schnell wie möglich wieder runter kommen. Der stark felsige Weg, über den wir uns auf dem Hinweg beschwert haben,(der aber für die Tatra charakteristisch ist, wie wir später festsstellen werden) ist jetzt unser Vorteil. Wir können von Stein zu Stein springen, jedenfalls mehr oder weniger und müssen nicht durch den schnell entstehenden Matsch waten. Es dauert nicht lange, bis neben uns ein großer brauner Fluss von Regenwasser den Berg hinunterfließt. Ebenso schnell sind wir klatschnass, uns steht das Wasser in den Schuhen. Regenjacken und Schutzhüllen für die Rucksäcke haben wir dabei – die Regenhosen leider nicht.

Das war unsere erste Wanderung im Tatra-Gebirge. Da Bilder bekanntlich mehr sagen als Worte, lass ich unsere Fotos nun sprechen.

Für weitere Infos schaut doch einfach in den Reiseblog Der Eskapist von Selim rein – daran haben wir uns auch orientiert.

Unterkunftswechsel: Camping am MTB Hostel in Kiry

Nach unserer Zwangspause in der unsere Wanderschuhe erst einmal wieder trocken werden mussten, ziehen wir weiter. Der Weg führt uns nur etwa 30 Minuten weiter in das Örtchen Kiry. Dort gibt es das MTB Hostel mit der Möglichkeit auf der zugehörigen Wiese hinterm Haus zu zelten. Kleine Vans und Caravans sind ebenfalls erlaubt. Im Haupthaus befinden sich neben Zimmern, auch Wohnungen, die man mieten kann. Außerdem gibt es eine Gemeinschaftsküche, Bäder und Toiletten, die auch für die Campinggäste zugänglich sind. Draußen entsteht gerade noch eine Freiluftküche/Gemeinschaftsraum. Es ist alles super sauber und der Besitzer ist richtig gechillt. Wir zahlen ca. 14€ pro Nacht. Am Ende der Zeltwiese gelangt man durch ein Törchen übrigens auf eine weitere Wiese, die stetig bergauf führt und und in einem Parallelweg zur Hauptstraße des Ortes endet. Geht man diesen weiter, steht man letztendlich direkt am Eingang des Nationalparks.

Wanderung durch das schöne Tal Dolina Kościeliska

Da es schon später am Tag ist und wir meinen Schwächeanfall von der ersten Wanderung noch nicht ganz einschätzen können, machen wir heute noch einmal eine leichte Einsteigerwanderung.

Am Kassenhäuschen zum Nationalpark

Bevor wir starten, zahlen wir erst einmal wieder den Eintritt für den Tatra Nationalpark am Kassenhäuschen. Dann geht es über einen breiten und leicht zu gehenden Pfad mit nur wenig Steigung durch das wunderschöne und sattgrüne Tal. Dabei folgen wir immer dem Fluss Potok Kościeliska. Rechts und links des Weges führen immer mal wieder schmale Pfade zu Höhlen, die man teilweise auch besuchen kann.

Es ist der Wahnsinn was für Menschenmassen hier unterwegs sind. Wie schon erwähnt, ist es eine wirklich leichte Wanderung, man könnte schon eher von einem ausgedehnten Spaziergang sprechen, trotzdem treffen wir hier auch auf Menschen, denen wir noch nicht einmal das zugetraut hätten. Wenn man aber wirklich mal nicht mehr kann, ist schnelle Rettung in Sicht. Zumindest ein Teil des Weges wird auch von den traditionellen Pferdekutschen befahren.

Traditionelle Pferdekutschen im Nationalpark

Nach nicht ganz 1:20 h erreichen wir unser Tagesziel die Hütte Ornak, die auf etwas mehr als 1100 Metern liegt. Laut Beschilderung dürften wir erst 30 Minuten später dort ankommen bzw. sollte man für den Weg 1:50h brauchen. Wo wir aber schon mal da sind, lassen wir uns kühle Getränke auf der Außenterasse schmecken und verspeisen dazu unser mitgebrachtes Proviant. Danach geht es auf dem gleichen Weg zurück. Genauso gut könnte man aber auch noch über zahlreiche andere ausgeschilderte Pfade weitergehen. Eine sehr schöne Spazier-Wanderung, allerdings viel zu viele Menschen für unseren Geschmack. Die Anregung für diesen Ausflug haben wir von Bolle und Marco vom Reiseblog Kommwirmachendaseinfach.

Leider regnet und gewittert es viel in unseren ersten Urlaubstagen und daher beschließen wir Polen eher als geplant zu verlassen und weiter in die Slowakei zu reisen. Auf dem Weg durch die Berge zur Weißen Tatra sehen wir noch viele weitere ausgeschilderte Wanderwege und Unmengen von Autos und Reisebussen am Straßenrand. Hier gibt es also noch viel mehr zu entdecken als unser Reiseführer uns verraten hat. Wir haben den Rother Wanderführer “Hohe Tatra” im Gepäck. Die Polen haben Sonmerferien, den ganzen Juli und August und sie scheinen ein sehr wanderbegeistertes Volk zu sein…

Eine Übersicht über unseren kompletten Reiseverlauf findet ihr hier.

Krümel

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