Krümel's grosse Reise

Zu Besuch in der Autostadt Wolfsburg

Zu seinem 11. Geburtstag haben wir unserem von jeher autobegeisterten Krümel einen Gutschein für ein Wochenende in der Autostadt Wolfsburg geschenkt. Die Programmpunkte hat er sich daraufhin selber ausgesucht. An einem der langen Wochenenden im Mai setzen wir den Plan dann um.

Die Autostadt

Die Autostadt ist ein Auslieferungszentrum für Neuwagen, ein Museum und Freizeitpark in einem und gehört der Volkswagen AG in Wolfsburg. Sie liegt in unmittelbarer Nähe zum Volkswagenwerk und direkt am Mittellandkanal unweit der Wolfsburger Innenstadt. Die Gebäude und das 28 Hektar große Gelände präsentieren moderne Architektur und Landschaftskultur.

1995 plante der damalige Vorstandsvorsitzende der Volkswagen AG Ferdinand Piech den Besuchern des Volkswagenwerkes und den Abholern von Neuwagen das Unternehmen zeitgemäßer zu präsentieren und auch die anderen Marken des Volkswagen-Konzerns mit einzubeziehen. Mit der Zeit ist die heutige Autostadt daraus entstanden.

Die beiden markanten Glastürme vollgepackt mit Neuwagen haben sicherlich schon viele auf dem Weg mit dem ICE nach oder von Berlin oder wohin auch immer gesehen.

Übersichtsplan Autostadt

Der Zutritt zum Gelände ist während der Öffnungszeiten der Pavillons kostenpflichtig, nach 18 Uhr frei.

Geländeparcours

Unser erster Anlaufpunkt an diesem Tag ist der Geländeparcours der Autostadt ( direkt angrenzend an den Wolfsburger Hbf). Hier kann man als erwachsene Person wählen, ob man MItfahrer oder Fahrer sein möchte. Aus zwei Geländefahrzeugen sucht man sich eins aus und prüft dieses dann auf Herz und Nieren. Selbstverständlich gibt es vorher eine Einweisung vom Instructor und dieser begleitet uns auch die gesamte Fahrt über. Die Männer haben sich für einen Amarok entschieden und dann geht es auch schon los auf eine wirklich abenteuerliche Fahrt. Wassergraben, Baumstämme, eine überdimensionale Wippe….nichts für schwache Nerven kann ich sagen! Diese Attraktion muss im Übirgen am besten im Vorhinein gebucht werden und ist nicht im Eintrittspreis enthalten. Wir haben für 40 Minuten Fahrt 39 € bezahlt.

Der Krümelpapa fährt den Amarok souverän durch den Geländeparcours

Führung Tour und Turm

Die Führung “Tour und Turm” ist der zweite Programmpunkt an diesem Tag, den wir extra dazugebucht haben. Wir treffen uns mit einer weiteren Familie und dem Tourguide auf der Piazza. Von dort laufen wir einmal quer über das Gelände auf die beiden Türme zu. Zwischendurch machen wir einen kurzen Stop im Porschepavillon und bekommen allerhand Informationen zur städtebaulichen Planung und Gestaltung des Parks. In dem linken der beiden Türme angekommen, darf unsere Gruppe schließlich selber “Auto spielen”. Gemeint ist, wir fahren, wie es sonst die Neuwagen tun mit dem Lastenaufzug 48 Meter hoch und genießen oben eine wunderbare Aussicht über das ganze Werk und die Stadt. Wir zahlen für uns drei 38€ für die 60-minütige Tour. Ein absolutes Highlight!

Attraktionen für Kinder

Die Macher der Autostadt haben sich wirklich viel Mühe gegeben die ganze Familie einzufangen. So werden Kinder jeder Altersklasse angesprochen. Bei gutem Wetter kann man draußen den Spielplatz nutzen, es gibt riesige Röhrenrutschen, große Klettergerüste und eine Kartbahn. Drinnen gibt es eine ruhige Area für die Kleinsten, hier können Bücher angeschaut und gekuschelt werden. Genauso kann aber auch der Rutschauto-Parcours befahren werden.

Im oberen Bereich erlebt der Krümel echtes Rennfahrer-Feeling beim Virtual Racing in der Blue Box. Hier stehen 4 echte Rennsimulatoren zur Verfügung, mit tiefem Schalensitz, der sich dem Untergrund entsprechend bewegt, Pedalerie, Lenkung und Schaltung. Und das wirklich authentisch und mit allen Sinnen. Sicherheitshalber soll man sogar die Hände vom Lenkrad nehmen, wenn man einen Unfall gebaut hat, so die Worte des Instructors. Zur Auswahl stehen mehrere Fahrzeuge und Rennstrecken, z.B. der Audi R8 und die grüne Hölle am Nürnburgring. Eine große Leinwand lässt uns alles mitverfolgen. Das ist eine Attraktion, die nicht nur die älteren Kinder anzieht, sondern auch die ganz großen Kinder (auch bekannt als Väter). Wir haben für eine 15-minütige Einzelfahrt 12 € gezahlt. Die Mindestgröße der FahranwärterInne liegt bei 1,40 Meter.

Einmal fahren wie ein Rennfahrer – im Rennsimulator der Autostadt

Das Zeithaus

Das Zeithaus ist ein Automobilmuseum und eines der Herzstücke der Autostadt. In einem eigens dafür konstruierten Gebäude, dem gläsernen Setzkasten, werden die Meilensteine der Automobilgeschichte mit mehr als 60 Exponaten dargestellt. Diese lassen die Herzen von Oldtimer-und Youngtimerfans höher schlagen. Es handelt sich um eine markenübergreifende Ausstellung, sie beginnt bei der Postkutsche und endet beim E-Auto.

Zeithaus – das Automobilmuseum der Autostadt Wolfsburg

Die Pavillons

Volkswagen, Volkswagen Nutzfahrzeuge,Porsche, Seat, Audi, Skoda, Lamborghini … und der Krümel will sie alle sehen. Da kennt er kein Erbarmen mit uns. Die Pavillons bilden das Herzstück des Parks der Autostadt. Sie heben sich durch ihr jeweilig einzigartiges Architektur-und Designkonzept deutlich voneinander ab. Im Inneren werden wir über (interaktive) Ausstellungen tiefer in die Philosophie des jeweiligen Herstellers eingeführt. Natürlich sind das reine Werbeveranstaltungen. Zum überwiegenden Teil darf man sich auch in die ausgestellten Fahrzeuge setzen, ausgerechnet im Porschepavillon ist es zum Entsetzen des Krümels nicht erlaubt, weil an diesem Tag zu viel los ist.

Die VW-Currywurst im Tachometer

Das Tachometer ist das zweite Restaurant im Freizeitpark, neben dem Restaurant MONDO Italiano. Es handelt sich um ein Selbstbedienungsrestaurant und natürlich gibt es hier die legendäre VW-Currywurst zu kaufen. Es gibt sie einzeln, mit Pommes oder als Platte für Fahrer und Beifahrer (doppelte Portion) und das alles auch in veganer Variante . Man kann die Kultwurst auch eingeschweißt im 5er Pack für Zuhause erwerben, genuso wie die dazugehörige Soße. Ehrensache, dass unser Krümel die mal probieren muss. Wir müssen allerdings ganz schön schlucken, als wir den Preis dafür sehen. Die Wurst ist wirklich lecker, aber ganz ehrlich, soviel würden wir nicht noch einmal dafür bezahlen.

Currywurst mit Pommes für Fahrer und Beifahrer für knapp 20€!

Übernachtungsmöglichkeiten

Für Wohnmobilisten wie wir welche sind, gibt es die Möglichkeit direkt auf dem Parkplatz des Parks zu übernachten. Es werden 9€ pro Übernachtung aufgerufen. Allerdings gibt es keine Toiletten und man steht eben auf Asphalt. Wer es feudaler mag, kann natürlich auch im Ritz Carlton, das direkt auf dem Gelände steht, übernachten. Die Übernachtungspreise dort möchten wir uns aber lieber nicht vorstellen.

Wir ziehen es daher vor in das 24 Kilometer entfernte Gifhorn zu fahren und dort ein paar Tage auf einem von vielen Campingplätzen am See zu übernachten. Wir haben die Fahrräder dabei und können so an den verbleibenden Tagen die schöne Umgebung ansehen. Gifhorn ist nämlich das südliche Tor zur Lüneburger Heide, dementsprechend finden wir eine Landschaft vor und nicht nur das: Im Gegensatz zu Wolfsburg ist Gifhorn ein wirklich schönes Städtchen mit wunderbar erhaltenem Altstadtkern.

Kosten und Öffnungszeiten

Eine Tageskarte für die Autostadt für einen Erwachsenen kostet 18€, für Kinder bis 5 Jahre ist der Eintritt kostenlos, ab 6 Jahren zahlen sie 6€ pro Tag. Familientickets gibt es nicht, d.h. wir haben für uns drei 42€ bezahlt. Die Tickets sind an das konkrete Besuchsdatum gebunden und können nicht übetragen werden. Attraktionen die extra kosten, haben ich oben beschrieben, alles andere ist im Preis enthalten. Die Autostadt hat täglich von 10-18 Uhr geöffnet. Vor und nach den Öffnungszeiten kann man das Gelände kostenlos betreten.

Wir haben im Vorhinein alles online über die Homepage der Autostadt gebucht.

Unser Fazit

Für den rieisgen Autofan unter uns war es definitv ein rundum gelungener Tag. Er war voll und ganz in seinem Element und wollte das Gelände gar nicht mehr verlassen.

Uns Erwachsenen hat es auch sehr gut gefallen. Selbst ich, die sich nicht wirklich für Autos interessiert, war alles andere als gelangweilt. Der Besuch in der Autostadt war sehr informativ und wir finden, dass der Park eine gelungende Mischung aus Entertainment und Wissensvermittlung für die ganze Familie darstellt. Selbst, wenn man auf alle kostenpflichtigen Extras wie Geländeparcours, Rennsimulator etc. verzichten würde, hätte man noch mehr als genug Abwechslung und im Grunde genommen ist ein Tag sogar noch zu wenig für die Autostadt.

Unser einziger Kritikpunkt ist die wirklich unverschämte Preisgestaltung im Selbstbedienungsrestaurant “Tacho”: Es wäre so viel schöner, wenn sich hier einfach jede Familie eine VW-Wurst leisten könnte. Die Preise müssten familienfreundlicher gestaltet werden.

Und für uns war es einfach schade, dass wir aufgrund des Besuchs am Wochenende keinerlei Möglichkeiten zu einer Werksbesichtigung hatten. Wir müssen also auf jeden Fall noch einmal wiederkommen – unter der Woche.

Krümel

2 Kommentare

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  • Interessant, eure Einschätzung zu lesen. Wir waren im Sommer 2021 dort und eher enttäuscht. Wenn man einen echten Autofan dabei hat, ist das vielleicht noch mal was anderes. In meinen Augen war es eine einzige Werbeveranstaltung, für die man erstaunlich viel Geld bezahlen musste. Es galten allerdings auch noch Corona-Einschränkungen, daher war viel von der Kinderbelustigung geschlossen. Vom Informationsangebot her hätten wir uns mehr (bzw. überhaupt irgendwas) über Elektromobilität gewünscht. Im Nachhinein wären wir viel lieber den ganzen Tag im phaeno geblieben. Wart ihr da auch?
    Wenn euch Autos interessieren, empfehle ich euch den PS.Speicher in Einbeck. Den fand ich sehr viel interessanter aufgezogen als das Zeithaus in der Autostadt.

    • Liebe Lena, vielen Dank für deinen Kommentar. Eine Werbeveranstaltung und Selbstdarstellung ist es natürlich, gar keine Frage. Und Geld kostet es ebenfalls. Allerdings finde ich schon, wie schon geschrieben, dass man auch ohne die kostenpflichtigen Extras eine Menge geboten bekommt. Mag aber, wie du schon sagst, auch an Corona gelegen haben und ja ein echter Autofan sieht das alles sowieso noch einmal anders, da bin ich mir sicher.
      Vielen Dank für den Tipp mit Einbeck, das werde ich mir mal ansehen.

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