Krümel's grosse Reise

Felsenmeer, Heinrichshöhle und Sauerlandpark in Hemer

Der Sauerlandpark in Hemer ist vielen ein Begriff. Doch was ist eigentlich mit seinem direkten Nachbarn, dem Felsenmeer? Ein Meer aus Felsen? Was soll das denn sein? Ja, genau so ging es uns auch, als uns dieser Name das erste Mal zu Ohren kam. Gleichzeitig war unsere Neugier geweckt und wir wollten herausfinden, was dahintersteckt. Also haben wir einen sonnigen Feiertag abgewartet und uns auf den Weg ins Sauerland gemacht.

Die Skeptiker im Vorhinein

Im Sauerlandpark war ich mit meiner Tochter schon oft, da ist es toll! Das Felsenmeer ist direkt nebenan? Ach ja, stimmt, da war ich aber noch nie. Im Felsenmeer da konnte man früher schön wandern, aber ob da jetzt überhaupt noch etwas zu sehen ist? Das ist sicherlich schon alles total überwuchert. So oder ähnlich die Stimmen von Personen, mit denen ich im Vorhinein über unser auserkorenes Ausflugsziel gesprochen habe. Wir lassen uns nicht abschrecken, denn erstens lieben wir (Wander)ausflüge ins Grüne und zweitens können wir zur allergrößten Not ja immer noch in den Sauerlandpark nebenan gehen!

Lage und Zugang

Das Felsenmeer gehört zur Stadt Hemer. Diese liegt im Norden des Sauerlandes und gehört zum Märkischen Kreis. Vom Ruhrgebiet (Bochum) braucht ihr etwa eine knappe Stunde bis dorthin.

Hinein ins Naturschutzgebiet Felsenmeer

Direkt am Stadtrand von Hemer erstreckt sich auf einem 12,9 Hektar großen Areal die bizarre Felslandschaft – ein Meer aus Felsen, das ca. 700 Meter lang und 100 bis 200 Meter breit ist. Es wird unterteilt in drei Bereiche: das große Felsenmeer, das kleine Felsenmeer und das Paradies.

Das Felsenmeer ist rund um die Uhr zugänglich. Es ist jedoch wirklich lebenswichtig, dass man auf den gekennzeichneten Wegen bleibt. Denn Laub und Äste verdecken häufig Felsspalten und so ist es wohl schon mehrfach zu tödlichen Unfällen gekommen.

Felsenmeer- ein bewaldetes Geotop

Das Felsenmeer besteht aus Riffkalkstein, der in einem tropischen Flachmeer entstand und etwa 385 Millionen Jahre alt ist. Vor 20 bis 30 Millionen Jahren entstand unter feuchtwarmen Klimabedingungen durch die teilweise Lösung des (wasserlöslichen) Kalksteins eine einzigartige Kegelkarstlandschaft mit schroffen Felsen an der Erdoberfläche. Die Felsen sind durch tiefe, natürliche Höhlen voneinander getrennt. Nachweislich wurde in den Höhlen schon früh Eisenerz abgebaut.

Der Geologische Dienst NRW bezeichnet unser Ausflugsziel übrigens als ein in Deutschland einmaliges Geotop und verlieh diesem 2005 deshalb das Prädikat Bedeutendes geologisches Denkmal Deutschlands.

Eine Runde durchs Meer

Auf dem großen Parkplatz kann man kostenfrei parken. Es gibt ein kleines Informationshäuschen für Besucher mit einigen Tafeln innen und außen und zwei einladend aussehende Relaxliegen aus Holz. Doch diese lassen wir zunächst einmal links liegen und wechseln stattdessen auf die andere Straßenseite. Dort weist uns auch sogleich ein Hinweisschild in Richtung Felsenmeer.

Wohin man auch sieht, es ist grün

Bei Koomot oder outdooractive findet man auch ausgearbeitete Wanderungen durchs Felsenmeer. Wir haben uns dieses Mal einfach treiben lassen. Wir lassen an dieser Stelle einfach mal die Bilder sprechen:

Unser Zufallsfund: die Heinrichshöhle

…und sind dann irgendwann auf die Heinrichshöhle gestoßen. Das ist eine kleine für Besucher zugängliche Tropfsteinhöhle in unmittelbarer Nähe. Wir haben Glück und es findet eine Viertelstunde später eine Führung statt. Dieser schließen wir Erwachsene uns gerne an. Der Krümel zieht es vor draußen im Picknickbereich zu warten. Die Führung dauert ca. 40 Minuten und kostet uns pro Person 6 Euro. Wir staunen nicht schlecht, als wir mitten in der Höhle stehen. Wir haben schon mehrere Tropfsteinhöhlen gesehen, die waren jedoch alle viel größer. Umso erstaunlicher ist die Vielfalt der Heinrichshöhle. Bei dieser Tropfsteinhöhle handelt es sich um eine Höhle mit ausgeprägtem Flusshöhlensystemen und sie hat bis zu 20 Meter hohe Spalten. Das Beeindruckendste aber sind die reichhaltigen Knochenfunde aus der Eiszeit. So gibt es zum Beispiel ein vollständiges Skelett von einem Höhlenbären. Heinrich hieß er und nach ihm ist auch die Höhle benannt. 300 Meter kann man über beleuchtete Wege laufen. Eine wirklich bizarre, märchenhafte Unterwelt mit all den Tropfsteinen.

Der große Nachbar Sauerlandpark

In den Sauerlandpark sind wir nach unserem spontanen Höhlenbesuch dann nicht mehr gegangen, lediglich ein Stück von außen am Zaun entlang. Aus Berichten von Freundinnen weiß ich aber, dass es wunderschöne Themengärten, sowie Spiel-und Sportmöglichkeiten für alle Altersklassen geben soll. Und natürlich das Wahrzeichen, der über 300 Meter hohe Jübergturm, von dem aus man eine herrliche Aussicht über das Sauerland haben muss.

Nachtrag: ein paar Wochen später war ich mit einer Freundin und ihrer kleinen Tochter im Sauerlandpark. Der Park liegt auf dem ehemaligen Gelände der Landesgartenschau von 2010, zentrale Punkte wie der wirklich tolle Aussichtsturm (den man über die Himmelsleiter erreicht) und die Themengärten sind erhalten geblieben. Für Jugendliche gibt es eine tolle Skateranlage, “Rollgarten” genannt und zwei wirklich grandiose Spielplätze für die Kleineren. Der Waldspielplatz und ein Wasserspielplatz, auf beiden kann man ganz besonders auch an heißen Sommertagen viel Spaß haben und kann trotzdem geschützt durch Bäume oder eben Sonnensegel spielen. Für die Eltern gibt es genug Sitzgelegenheiten drumherum. Die Gastronomie “Flora” verkauft Speis und Trank zu fairen Preisen. Einzig den Eintrittspreis finden wir etwas happig mit 7€ pro Person. Dafür haben Kinder bis zum 6. Lebensjahr freien Eintritt.

Unser Fazit

Das Felsenmeer war vor einigen Jahren sicherlich beeindruckender. In der Zwischenzeit ist tatsächlich ein großer Teil der Felsen zugewuchert von Grün. Nichtsdesto trotz erkennt man die gigantische Felsformation auf dem Waldboden immer noch deutlich. Und wenn ihr micht fragt: ich bin sowieso immer begeistert, wenn es über Brücken oder Holzbohlen geht. J3 nachdem was für eine Anreise man hat, sollte man nicht unbedingt nur fürs Felsenmeer kommen, das wäre dann vielleicht etwas enttäuschend. Wenn man diesen Ausflug aber mit einem Besuch im Sauerlandpark o.ä. verbindet, wird es sicherlich ein ausgefüllter Tag.

Wer mehr über die Geschichte des Felsenmeers erfahren möchte,der könnte dem Felsenmeermuseum im Stadtteil Hemer-Sundwig einen Besuch abstatten.

Nach der Wanderung erst einmal ab aufs Fläzbänksken

Krümel

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