Wandern mit Kindern über den Bergbaurundweg Muttental

Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? Heute wollen wir uns mal der Wiege des Ruhrbergbaus zuwenden. Und zwar gibt es in Witten im Muttental einen in malerische Naturlandschaften eingebetteten Rundwanderweg mit 30 Stationen über den Bergbau. Langweilige Tafeln mit viel Text oder geeignet für neugierige Familien mit Kindern, haben wir uns gefragt und ihn für euch getestet.

Fakten

• Länge: 9 Kilometer
• Höhenmeter: 198 hm
• Dauer: +/- 2:30 h
• Schwierigkeit: leicht
• Start und Endpunkt: Parkplatz Nachtigallstraße in 58452 Witten
• Geeignet für: Familien mit Kindern, alle, die gut zu Fuß sind, Wanderschuhe sind nicht unbedingt nötig, wir waren mit einem 7-Jährigen unterwegs
• Wichtig: Da es sich um ein ehemaliges Abbaugebiet handelt und immer noch überall Tagebrüche sein können, ist es absolut wichtig, auf dem Weg zu bleiben und diese nicht zu verlassen.

Das Muttental mit Muttenbach

Der Muttenbach ist ein linksseitiger Zufluss der Ruhr im Süden der Stadt Witten in Nordrhein-Westfalen. Er liegt zwischen den Stadtteilen Bommern und Herbede. Der Bach prägt das Muttental, das heute insbesondere durch den Bergbauwanderweg Muttental bekannt und touristisch erschlossen ist. Hier hat der Ruhrbergbau, also der Abbau von Steinkohle, im 16. Jahrhundert seinen Ursprung gehabt. Saftige Wiesen, sanfte Hügel, lebendiger Wald und ein plätschernder Bach bieten eine malerische Kulisse. Kaum zu glauben, dass man sich hier mitten im eigentlich dicht bebauten Ruhrgebiet befindet und doch die absolute Ruhe in der Natur erleben und vor allem genießen kann.

Impressionen unserer Wanderung

Wir orientieren uns wieder an einer Route von outdooractive bzw. teilweise kann man auch dem Wanderweg A3 folgen.

Die Stationen

Wie schon gesagt, wurde im Muttental vermutlich die erste Kohle im Revier gefunden. Eine Menge kleiner Zechen förderten hier früher Kohle in Stollen und ersten Schächten zu Tage. Mehr als 30 Zeugnisse in Form von Stationen machen den Rundweg sehr abwechslungsreich. So werden den Besuchern Einblicke in stillgelegte Tunnel gewährt, Schubkarren und Förderwagen sowie die Entwicklung vom Kohleabbau werden eindrucksvoll gezeigt.

Und, wenn man ganz genau hinschaut, sieht man sogar noch einen Kohleflöz, wie er sich durch die Erde zieht:

Unser Fazit

Das Muttental mit seiner wilden Romantik und dem Flair längst vergangener Zeiten hat uns ordentlich beeindruckt. Wir haben uns ehrlich gefragt, warum wir hier nicht schon viel früher einmal waren. Für Kinder ist es ideal, weil der Weg so viel Abwechslung bietet. Ein Picknick auf einer der sattgrünen Wiesen, eine Abkühlung für die beanspruchten Füße oder wer will auch direkt als kleine Nackedei im Bach, Bergbau mit allen Sinnen erleben, das ist es, was dieser tolle Rundwanderweg noch ganz nebenbei bietet. Und das geht nicht nur zu Fuß – auch tolle Radrouten sind hier ausgeschildert. Wer noch nicht genug vom Bergbau hat, kann die Wanderung auch noch mit einem Besuch im LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall oder ein Abstecher zum Schloss Steinhausen oder einer Fahrt mit der Feldbahn im Gruben-und Feldbahnmuseum Zeche Theresia verbinden. Und dann gibt es auch noch die MS Schwalbe und die MS Kemnade, mit denen man Schiffsfahrten über die Ruhr bzw. den nahegelegenen Kemnader See machen kann. Muttental, wir kommen ganz bestimmt wieder und dann bleiben wir auch über Nacht (wir haben da nämlich einen tollen Wanderparkplatz gefunden).

Im Ruhrgebiet gibt es noch jede Menge schöner Wandermöglichkeiten mit Kindern, so zum Beispiel in der Elfringhauser Schweiz.