Die Halde Rheinpreußen, einst ein Abfallprodukt des Bergbaus, ist heute eine beliebte Kulturstätte. Sie liegt am Rande des Ruhrgebiets in Moers, nahe der Duisburger Stadtgrenze. Ruhrpottler kennen sicherlich die knallrote Landmarke “Geleucht” – von der A 42 aus ist es jedenfalls nicht zu übersehen. Wie ein Leuchtturm trohnt es oben auf dem Haldenplateau. Und genau da wollen wir heute hoch und damit nicht genug. Es lockt auch noch der malerische Waldsee, der umrundet werden möchte.
Auf geht es
Wir fahren ein Stückweit die Halde hinauf. Das Navi haben wir mit der Information Gutenbergstraße in Moers gefüttert. Vom Parkplatz aus folgen wir zunächst einem breit angelegten Schotterweg die Halde hoch. Dieser führt uns etwa 1,5 Kilometer serpentienenförmig nach oben. Nach kurzer Zeit können wir das Geleucht schon sehen. Der Krümel entdeckt schnell, dass sich das Ganze auch wesentlich abkürzen lässt und nimmt den direkten Weg den Hügel hinauf.
Die Landmarke Geleucht
1, 5 Kilometer später und 72 Meter höher stehen wir direkt unter dem Geleucht. Bei dieser imposanten und überdimensionalen roten Grubenlampe vom Künstler Otto Piene handelt es sich um ein sogenanntes Montankunstwerk (Kunst auf dem Berg). Zu Öffnungszeiten können die Besucher auf eine Aussichtsplattform steigen. Sie ist ausgestattet mit Hinweistafeln und Entfernungsangaben zu den Industrien, Schachtanlagen und Städten. Das ist aufgrund der Pandemie gerade nicht möglich. Aber auch ohne Aufstieg haben wir schon eine tolle Sicht auf das ganze Ruhrgebiet und den Niederrhein. Ab Beginn der Dunkelheit ist das Geleucht täglich beleuchtet. Wir haben es leider noch nicht im Dunkel gesehen, stellen es uns aber sehr majestätisch vor. Eine Hommage an alle Bergleute. Die Stahlkonstruktion zieht übrigens jährlich zahlreiche Fußgänger, Jogger und Radfahrer an.
Eine Runde um den Waldsee
Wir haben den idyllische gelegenen Waldsee, der unmittelbar an die Halde anschließt, schon von oben gesehen. Jetzt steigen wir wieder hinunter und umrunden das Gewässer. Wir passieren zunächst die Anlage eines Angelsportvereins, bald danach kann man entweder unmittelbar am See entlang weitergehen oder eine Ebene höher. Beide Wege weisen einen dichten Baumbestand auf. Ein einsamer weißer Schwan lässt sich in der Mitte des Sees treiben. Vögel zwitschern. Leider ist es wohl auch eine beliebte Runde bei Hundehaltern, so dass wir immer wieder von ihren nicht angeleinten Vierbeinern überholt oder beschnuppert werden. Trotz der nahgelegenen Autobahn, die man zeitweise hört, ist es eine schöne Wanderung um den Waldsee herum. Streckenweise gibt es kleine Strandabschnitte, die Kids zum Toben einladen und die Eltern vielleicht zu einer kleinen Verschnaufpause. Wären wir nicht an einem recht frischen Märztag unterwegs und es nicht ohnehin verboten, würde das Nass schon zu einem kleinen Bad einladen.
Fakten zur Tour
Für die Tour um den See herum braucht es keine Karte oder GPS-Daten, sie ist quasi selbsterklärend. Wem das nicht reicht, der findet z.B. bei bergfex konkrete Tourdaten. Die Seerunde eignet sich hervorragend für Familien mit Kindern, die entweder trittsicher sind oder getragen werden. von der Strecke her (etwa 6 Kilometer) ist sie für Kinder ab dem Kindergartenalter gut zu schaffen, jedoch gibt es die ein oder andere Steigung und Waldboden mit vielen Stolper-Wurzeln und auch schon mal dornigem Gestrüpp. Das macht es für Kinderwagen defintiv ungeeignet. Genug Abwechslung für die Nachwuchs-Wanderer ist alleine schon durch die Nähe zum Wasser gegeben. Praktischerweise liegt genug Wurfmaterial (Steinchen und Stöckchen) in nächster Nähe und so mancher Baum lädt zum Klettern ein. Streckenweise haben wir auch stillgelegte Bahnschienen passiert. Wir waren inklusive der Haldenbesteigung etwa 2,5 Stunden unterwegs. Weitere Informationen zur Halde und zum Geleucht gibt es auf einer eigens dafür erstellten Homepage.
Sehr spannend, danke für den informativen Beitrag! Der See sieht ja auch echt idyllisch aus. VLG Kristina
Liebe Kristina,
vielen Dank. Ja, der See und die Umgebung drum herum ist echt idyllisch.