Krümel's grosse Reise

Teilchen für Teilchen: Die Planung unserer Rundreise über Mexikos Halbinsel Yucatan

Ist das nicht aufregend? Teilchen für Teilchen, wie bei einem Puzzle, setzt sich mit der Zeit ein großes Ganzes zusammen. Es bekommt immer mehr Konturen, bis man das letzte Teilchen einsetzt und zum ersten Mal das Bild in voller Größe betrachten kann. Bis dahin konnte man nur ahnen, wie es einmal aussehen würde. Ich spreche von der Planung einer Reise. Plant ihr auch so gerne Reisen wie ich oder braucht ihr vielleicht noch ein paar Tipps? Dann erfahrt jetzt, wie sich unsere Reise langsam zusammengesetzt hat.

Wie es normalerweise ist

Normalerweise beginnen wir etwa acht Monate vorher uns Gedanken über die nächsten Sommerferien zu machen. Das heißt, wir legen ein Ziel fest. Meistens verreisen wir zu der Zeit mit unserem Bulli. Da buchen wir dann in der Regel nichts vor, außer vielleicht eine Fähre. In konkrete Planungen steigen wir dann erst einige Wochen vorher ein. So war es auch dieses Mal gedacht. Wir wollten nach Montenegro. Und dann kam alles anders.

und wie es dieses Mal war

Die Sommerferien waren nur noch etwa zwei Monate entfernt. Ich schaue mir regelmäßig Urlaubsangebote auf bestimmten Reiseportalen an – und gehe eigentlich immer davon aus, dass man in den Schulferien sowieso kein Glück hat und schon gar nicht in den umittelbar bevorstehenden. Und da waren sie dann plötzlich: “günstige” Flüge nach Cancun (MEX) mit Condor.

Mexiko – da wollten wir immer schon einmal hin und hatten es für die nächste Zeit auch schon konkreter ins Auge gefasst.Also haben wir kurzentschlossen zugeschlagen. Blieb nur noch die Reise an sich zu planen!

Dabei warteten gleich zwei Herausforderungen auf uns: es war unsere erste Reise nach Mexiko und auch unsere erste Mietwagenrundreise.

Am Anfang steht ganz viel Recherche

Im Grunde möchte ich seit dem Spanischunterricht in der Oberstufe nach Mexiko. Verstärkt wurde das Ganze noch einmal durch einen Blogartikel bei globusfootsteps, den ich während unserer letzten Thailandreise gelesen habe. Die Familie hatte mit Mietwagen eine Rundreise über die Yucatan-Halbinsel unternommen und mich unglaublich begeistert. Ich las mich also erst noch einmal durch diesen und dann durch viele weitere Reiseberichte über Mietwagenrundreisen auf eigene Faust. Denn das stand sofort für uns fest: wir wollten uns keiner Gruppe im Reisebus anschließen.

Bunt sollte die Reise werden – so bunt wie die Streetart in Mexiko

Was wollen wir unbedingt sehen?

Wir sind eine kleine Familie bestehend aus Krümel (10 Jahre), Krümel-Papa (40 Jahre) und Krümel-Mama/ ich (36 Jahre). Und jeder hat seine eigenen Vorstellungen.

An erster Stelle stehen die Maya-Stätten, insbesondere die Pyramiden, die hatten es mir ganz besonders angetan. Der Krümel-Papa freut sich ganz besonders auf die Cenotes (Süßwasserhöhlen). Wo wir schon einmal in die Karibik kommen, sollte Strandurlaub natürlich auch nicht fehlen. Der Krümel ist besonders gespannt, welche Fahrzeuge er in Mexiko sehen wird.

Da uns mexikanisches Essen hier schon gut schmeckt, sind wir ganz besonders gespannt, wie gut es dann erst vor Ort schmecken wird. Ich möchte gerne Schildkröten sehen und der Krümel-Papa fände Walhaie nicht schlecht. Zufällig sind wir genau zur Wahlhai-Saison in Mexiko…

So wollte ich von den Pyramiden aus über den mexikanischen Dschungel kucken können

Slow traveling

Kaum war bekannt, dass wir nach Mexiko reisen wollten, bekamen wir natürlich den ein oder anderen Tipp von Bekannten, was wir uns unbedingt ansehen müssten. Und je länger ich recherchierte, desto mehr wunderbare Orte tauchten auf. Sicherlich hätte man das alles in 3 Wochen Reisezeit unterbringen können, dann hätten wir aber mehr Zeit im Auto verbracht als sonstwo. Und das war nun überhaupt nicht das, was wir wollten. Wir entschieden uns also auf Yucatan zu beschränken und alle weiteren Sehnsuchtsziele auf eine zweite Reise zu verschieben (ja, wir waren uns schon vorab relativ sicher, dass wir noch einmal wiederkommen würden).

Wieviel Zeit haben wir?

Wir fliegen direkt am ersten Schulferientag, einem Donnerstag Ende Juni und kommen 3 Wochen später Mitte Juli zurück. Ganz genau haben wir 22 Nächte vor Ort. In Mexiko ist zu dieser Zeit Regenzeit. Das schreckt uns allerdings nicht ab. Mittlerweile wissen wir, dass das zumeist bedeutet, dass es einmal am Tag heftig regnet und man danach wieder Ruhe hat. Ganz anders also als mit unserem deutschen Dauerregen.

Die Wahl der Fortbewegungsmittel

Den größten Teil der Strecke wollen wir mit einem Mietwagen zurücklegen. Diesen buchten wir über check24. Warum? Die hatten einfach das beste Angebot inklusive Vollkasko-Versicherung. Und eine solche sollte man in Mexiko grundsätzlich abschließen, wie ich durchweg gelesen habe. Zu den Gründen später mehr. Wir buchten einen Mittelklassewagen und bekamen letztendlich einen ziemlich neuen VW Virtus.

Von Anfang an war klar, dass wir die letzten Tage Strandurlaub machen und dann keinen Mietwagen mehr brauchen würden. Deshalb mieteten wir diesen nur bis zum Ende der zweiten Woche. Wie es danach genau weitergehen sollte (Insel oder Küste), wussten wir zu Reisebeginn noch nicht genau, nur, dass es Taxi oder Bus und ggf. Fähre werden würden. Wir wussten durch Berichte von anderen Reisenden, dass es gute Überlandbusse gibt und konnten uns gut vorstellen diese zu nutzen. Es würde jedoch reichen ein Ticket vor Ort zu kaufen.

Dieser Käfer war nicht unser Leihwagen, aber ein Volkswagen war es schon

Wie lange brauchen wir für eine Strecke?

Nach meinen Recherchen war mir schnell klar, dass wir auf Yucatans Straßen bei weitem nicht so schnell unterwegs sein würden wie wir es aus Deutschland gewohnt sind. Innerorts sind 40 km/h erlaubt, auf Landstraßen 80 km/h und auf Autobahnen (wenn es sie denn mal gibt) 110km/h. So die Theorie. Allerdings, so berichteten die meisten, sehe die Praxis so aus, dass die Straßen häufig von fiesen Schlaglöchern gespickt seien und sogenannte topes (Geschwindigkeitsreduktoren in Form von Hubbeln) sich auch größter Beliebtheit erfreuten.

Solche oder ähnliche Schilder weisen in Mexiko auf topes hin

Eine bunte Mischung an Unterkünften

Wir finden es immer interessant in einem “neuen” Land möglichst verschiedene Arten von Unterkünften auszuprobieren. So entschieden wir uns sowohl für B&Bs, als auch für einfache Hotels. Selbstversorger im Airbnb und in Appartments wollten wir auch sein.

Im Übrigen haben wir schnell gemerkt, dass Mexiko bei Weitem nicht gerade ein günstiges Reiseziel ist. Wir haben bis auf eine Ausnahme immer einfache Unterkünfte gebucht, wobei wir Schlafsäle als Familie ausgeschlossen haben. Wir lagen trotzdem aber immer um die 60€ pro Nacht. Okay, der Ehrlichkeithalber muss ich sagen, dass wir dem Krümel Wunsch entsprechend immer nur mit dem Filter “Pool” gesucht haben. Der Pool war ein absolutes Muss für ihn. Und wir waren im Nachhinein auch immer sehr dankbar für diese Möglichkeit der Abkühlung.

Unser Bed& Breakfast in Puerto Morelos

Unsere Unterkünfte habe ich zu 90% über die Buchungsplattform booking.com gebucht und zwar insbesondere, weil ich hier die besten Stornierungsmöglichkeiten habe.

Eine gewisse Flexibilität

Warum sind uns kostenlose und lange Stornierungsoptionen so wichtig? Der Grund war, weil wir weder die Strecken noch die Hitze gut einschätzen konnten, sodass wir nicht wussten, ob unser in Deutschland gestrickter Plan im fernen Mexiko auch tatsächlich aufgehen würde. Darüber hinaus wollen wir uns einfach offen lassen, irgendwo spontan länger zu bleiben oder noch einmal an der Streckenführung zu feilen.

Die einzelnen Teile zusammenfügen

Dann kam das wirklich knifflige an der ganzen Reisevorbereitung: Wie bekomme ich nun die Streckenführung und die Übernachtungsorte mit dem, was wir sehen wollen, überein. Was kann man auf dem Weg von A nach B als Zwischenstopp einplanen? Geht das überhaupt, also können wir unser komplettes Gepäck im Auto lassen, oder ist das zu unsicher? Man liest ja doch immer wieder von Einbrüchen in Autos sogar auf dem Supermarktparkplatz…

Wieviel Kilometer sind wir von einer Base aus bereit zu fahren, als Tagesausflug? Wieviel Zeit brauchen wir jeweils vor Ort? Es soll nicht stressig sein, langweilig aber auch nicht.

Letztendlich fügt sich immer alles

Dieses genaue Festlegen war tatsächlich das Schwierigiste an der ganzen Sache und eine ganz neue Erfahrung für uns. Bisher haben wir nur Wohnmobilrundreisen gemacht, sei es mit geliehenem oder eigenem Camper. Da muss man sich einfach an keinen Ort binden und kann relativ spontan entscheiden, wo man die Nacht verbringen möchte.

Was gehört unbedingt ins Reisegepäck und muss noch besorgt werden?

Ein Bllick in unsere Impfpässe veriet uns, dass wir noch mal schnell unsere Tollwut Impfungen auffrischen lassen mussten. Zuletzt hatten wir vor unserer Weltreise eine bekommen. Unsere internationalen Führerscheine waren ebenfalls abgelaufen. Dank Vitamin B zum Straßenverkehrsamt hat auch das noch rechtzeitig geklappt.

Im Drogeriemarkt haben wir uns mit zwei großen 500 ml Flaschen Sonnenmilch mit LSF 50 eingedeckt. Aufgrund meiner Recherchen wusste ich, dass in manchen Cenotes, Lagunen und auch um Riffe im Meer zu schützen, Sonnenmilch teilweise untersagt werde. Deshalb und natürlich auch aufgrund der zu erwartenden großen Hitze kauften wir uns bei dem großen französischen Sportgeräte-und bekleidungsanbieter noch UV-Shirts mit kurzem und langem Arm. Es folgte ein kurzer Check unserer Wasserschuhe und Kopfbedeckungen – die waren alle noch startklar.

Und irgendwann steht die Route dann

Und dann war es endlich soweit. Das Puzzle war fertig! Dem zuvor standen aber wirklich unzählige Abende an denen ich mich durch Reiseführer und Reiseblogs gelesen habe. Da wir uns unschlüssig waren, wo wir am Ende den Badeurlaub machen sollten, kamen auch noch zahlreiche Videos über die Inseln Holbox und Mujeres hinzu.

Kurzum: die Erfahrungen anderer sind der Grundbaustein unserer Reise und das Wissen, dass auch alles anders kommen kann natürlich auch. Erst einmal hoffte ich, dass ich eine gute Mischung aus Kultur, Flora und Fauna, Kolonialstädten, Cenotes und Meer hinbekommen habe.

Guacamole und Tortilla-Chips – was braucht man mehr?

Wie ihr seht, ist das eine ganze Stange Arbeit, vor allem, wenn man wie wir, nur relativ wenig Zeit für die Vorbereitungen hat. Doch, egal wie stressig es ist, ich möchte das nicht missen. Es macht einfach zu viel Spaß und bringt zu viel Vorfreude. Und wenn die Umsetzung dann auch noch funktioniert, haben sich alle Mühen mehr als gelohnt.

Was wir in Mexiko erlebt haben und ob unser Plan aufgegangen ist, erfahrt ihr in diesem Beitrag.

Wie plant ihr eure Reisen? Das würde mich interessieren, teilt es gerne in den Kommentaren mit uns!

Krümel

6 Kommentare

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  • Da bin ich aber sehr gespannt, ob der gestrickte Plan auch aufgegangen ist.
    Wir halten es ähnlich mit der Planung. Es macht immer wieder Spaß zu planen und die Tage bis zum Start zu zählen. Auch die Regenzeit, egal in welchem Land, war für uns bisher kein Reisehinderungsgrund.

  • Hallo Birgitta,
    bei so einer Mietwagenrundreise auf eigene Faust, ist eine gute Planung von Vorteil. Ich kann mich gut vorstellen, dass jeder Reisepartner seine/ihre eigenen Vorstellung hat, was man so machen und sich anschauen möchte. Und so steigt auch schon die Vorfreude auf die Reise. Und ein paar Zeitpuffer entspannend das Ganze.

    Liebe Grüße
    Renate

  • Hallo Birgitta, wirklich spannend, wie unterschiedlich diese Vorbereitungen sind. Ich plane meist einfach nichts, außer den Flug und die Unterkunft für die ersten 4 Tage 😀 Ich lieb es auch mit Kindern uns treiben zu lassen. Je länger man Zeit hat umso besser geht das natürlich.

    • Hallo Kristina,
      ja, da hast du recht: je mehr Zeit man hat, desto mehr kann man dem Zufall überlassen bzw. desto weniger muss man im Vorhinein planen, das stimmt. Vielen Dank, dass du eure Vorgehensweise mit uns geteilt hast.

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