Krümel's grosse Reise

Baumwipfelpad Heide Himmel und Wildpark in der Lüneburger Heide

Lila blühende Erikenfelder soweit das Auge reicht, Planwagenfahrten, grasende Heidschnucken und Wanderungen durch die endlos erscheinende Heidelandschaft. Das ist es, was gemeinhin mit der Lüneburger Heide verbunden wird. Was das niedersächsische Naturschutzgebiet, genauer gesagt der Naturpark Südheide, gerade für Familien noch zu bieten hat, zeigen wir euch.

Camping an der Kleinen Örtze

Irgendwo im Nirgendwo zwischen Hannover und Hamburg liegt Munster. Munster ist eine Kleinstadt im Landkreis Heidekreis in Niedersachsen. Sie gehört zum Naturpark Südheide. Dort gibt es einen Campingplatz mit angeschlossenem Gasthaus. Mitten durchs Gelände fließt der Heidebach Kleine Örtze. Es gibt einen Spielplatz, einen Badeteich und Leih-Gokarts. Wir campen frei auf der Zeltwiese. Der Platz ist ein Paradies für den Krümel. Wenn es nach ihm ginge, bräuchten wir uns die nächsten drei Tage nicht mehr von hier fortbewegen. Aber der Entdeckungsdrang der Erwachsenen siegt.

Campingplatz am Heidebach Kleine Örtze

Mit dem Rad durch den Naturpark Südheide

Wir haben die Fahrräder dabei und wollen eine schöne Rundtour machen. Nur, wohin? Diese Frage stellte ich dann auch sogleich dem Platzwart. Dieser drückte mir sogleich ein Ringbuch vom Landkreis Celle in die Hand. Enthalten sind darin jede Menge Radthementouren durch den Naturpark Südheide. Wir dürfen es uns während unseres Aufenthalts ausleihen. Kurze Zeit später sind wir also unterwegs über größtenteils verkehrsarme Straßen. Später radeln wir dann mitten durch die Heidelandschaft. Die Pflanzen blühen aktuell leider nicht. Trotzdem ist es schön. Diese Ruhe und Weite. Nur wir drei und die Natur. Heidschnucken suchen wir übrigens vergeblich. Dafür “erfahren” wir mal eben ein Gipfelkreuz mit dem Fahrrad. Es handelt sich mit 94 Metern über dem Meeresspiegel um die höchste Erhebung der Heide, den Faßberg. Selbstverständlich tragen wir uns nach den fast unermesslichen Anstrengungen ins Gipfelbuch ein. Am Ende sind wir etwa 30 Kilometer gefahren.

Gipfelkreuz Faßberg mit dem Fahrrad

Auf Augenhöhe mit den Baumwipfeln

Über einen Baumwipfelpad wollte ich schon immer mal gehen. Hier in der Lüneburger Heide gibt es den Heide Himmel. Bei gutem Wetter kann man vom Aussichtsturm bis nach Hamburg kucken. Leider ist es ziemlich bewölkt als wir unterwegs sind. Trotzdem ist es grandios über den Bretterpfad mit Geländer immer höher hinauf zu laufen und den Baumkronen immer näher zu kommen. Von hier oben können wir direkt runter in den angrenzenden Wildpark schauen. Wir sehen den Wölfen zu und lauschen ihrem beeindruckenden Geheul. Auch ins Gehege der Waschbären können wir schauen. Zwar reicht die Sicht nicht bis zur Hansestadt und London, Paris und all den anderen Städte, die ausgeschildert sind – die Weite der Heide ist unverkennbar. Unverkennbar schön. Als wir auf Augenhöhe mit den Nadelbäumen sind, erfinden der Krümel und sein Papa eine neue sportliche Disziplin. Bäumeschubsen oder Bäumewackeln. Sie stellen sich dicht ans Geländer, ziehen einen der dünnen, lang gewachsenen Bäume zu sich heran und stoßen ihn dann mit einem kräftigen Schubs wieder von sich weg. Das ist ein Spaß.

Bäumeschubsen im Heide Himmel

Entlang des Pfades gibt es verschiedene Informationstafeln. Man könnte auch von einem Waldlehrpfad sprechen. Kindern und Erwachsenen wird auf anschauliche Weise Flora und Fauna der Heide näher gebracht. Zuletzt steigen wir 200 Stufen (der Krümel hat sie gezählt) hoch, um auf die Aussichtsplattform zu gelangen. Unten am Boden gibt es noch verschiedene Spiel-und Raststationen. Eine sehr schöne Anlage.

Wildpark Lüneburger Heide

Der Heide Himmel ist nur durch ein Drehkreuz vom Wildpark getrennt. Wir hatten uns sofort ein Kombiticket gekauft und dürfen somit passieren. Der Wildtierpark versucht die etwa 140 Tierarten möglichst in ihrer natürlichen Umgebung zu halten. Das Hauptaugenmerk liegt auf Wildtieren aus der Region, genauso bestaunen wir aber während unseres Besuchs auch Kamtschatka Bären, Polarwölfe und Sibirische Tiger. Normalerweise gibt es täglich Falkner-Shows und Tierfütterungen, die müssen aktuell natürlich ausfallen. Der Streichelzoo ist auch gesperrt, dafür laufen partiell aber junge Rehe frei herum und begleiten die Besucher. Das gerne auch auf Schritt und Tritt, ganz besonders dann, wenn sie Futter wittern. Der Krümel-Papa wird auch eine zeitlang verfolgt – Leberwurstbrote scheinen auch auf Wild Anziehungskräfte auszuüben.

Verschiedene Rundwege durch den Park

Es gibt verschieden lange Rundwege (kurz, mittel, lang) durch den Park. Zwischendrin finden wir immer wieder Rast-und Spielplätze, sowie Erlebnispfade vor. Was wir auch ganz witzig fanden, waren die Foto-Points: an diesen Stellen konnten die Besucher sich Geweihe an ihr Haupt halten und lustige Fotos schießen. Wir verbringen gute zwei Stunden bei den Tieren, es gibt so viel zu entdecken. Am allerbesten hat es uns bei den Bären gefallen. Da das Gelände so weitläufig ist, tun mir am Ende des Tages tatsächlich die Füße etwas weh vom Laufen. Doch der Besuch im Wildpark hat sich definitiv gelohnt.

Fakten zum Baumwipfelpad und Wildpark

Der Baumwipfelpfad ist 40 Meter hoch und 700 Meter lang. Auf den Aussichtsturm kann man im Übrigen auch per Aufzug gelangen. Der Baumwipfelpad ist somit komplett Rollstuhl-und Kinderwagengerecht. Der Wildpark hat ca. 140 Tierarten aus der Region, Asien und Amerika.

Öffnungszeiten: ganzjährig von 8-19 Uhr (November bis März nur 09:30 bis 16:30 Uhr)

Adresse: Wildpark 1, 21271 Nindorf-Hanstedt, Telefon: 04184 8939-26 (Baumwipfelpad), 04184 89390 (Wildpark)

Preise: Kombi-Ticket Erwachsene 19€, Kinder (3-14 Jahre) 14€, Hund 1€

Für Einzelpreise und weitergehende Informationen schaut auf die Websites vom Heide Himmel oder Wildpark Lüneburger Heide.

Abstandsregeln in Zeiten von Covid 19

Krümel

2 Kommentare

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  • Hihi, bei deinem letzten Foto hatte ich mich zuerst gefragt, warum man zu den Bären 2 Meter Abstand halten sollte… hab die Corona-Regeln wohl immer noch nicht verinnerlicht 😉

    Ein schöner Bericht über eine Region, die wir so gar nicht kennen – für einen Kurztrip aus dem Osten definitiv zu weit 🙁

    LG
    Jenny

  • Da waren wir schon so oft in der Heide und haben nich gewusst, dass es dort auch einen Baumwipfelpfad gibt.
    Dann werden wir nun dort auch mal hinfahren, vielen Dang für den schönen Bericht.

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