Krümel's grosse Reise

Mit den Rädern zu den Pyramiden von Cobá in Yucatán

Zuhause im Alltag sind wir ständig mit unseren Fahrrädern unterwegs, warum also nicht auch hier? Ok, die Qualität der Drahtesel ist hier eine etwas andere, die Temperatur und Luftfeuchtigkeit auch, aber was soll es? Ein Abenteuer ist es allemal (im Schritttempo) durch den mexikanischen Dschungel zu radeln. Innerhalb von guten zwei Stunden erschließen wir uns so die Maya-Ruinen in Cobá.

Ankunft in Cobá

Cobá liegt in der Nähe von Tulum, so dass es sich perfekt für einen Tagesausflug von dort aus für uns anbietet. Wir fahren wieder früh am Morgen los, um die Ersten und vor der krassen Hitze unterwegs sein zu können. Der Plan geht auf. Wir müssen sogar noch etwas warten, bis die Tore geöffnet wurden. Um den Parkplatz herum gibt es reichlich Restaurants, Kioske und Souvenirläden. Diese haben aber so früh am Morgen allesamt noch geschlossen. Lediglich die Toiletten kann man schon benutzen.

Der Übersichtsplan über die Maya-Stätte Cobá

Pro Erwachsenem zahlen wir 100 pesos, Kinder bis 12 Jahre, so also auch der Krümel, genießen freien Eintritt.

Wissenswertes zu Cobá

Die Ruinen von Cobá bedecken ein Gebiet von ca. 35 Quadratkilometern. Mit üppiger Vegetation überwachsen liegen die Pyramiden und Gebäude im dichten Regenwald der mexikanischen Halbinsel versteckt. Größere Ausgrabungen begannen erst Ende des 21. Jahrhunderts. Cobá war in Hochzeiten Heimat von etwa 50.000 Maya.

In Cobá gab es bereits 50.v. Chr. menschliches Leben

Besucher bekommen hier teilweise restaurierte Bauwerke oder nur zum Teil freigelegte Pyramiden zu sehen. So wie auch die hohe und sehr beeindruckende Nohoch-Mul-Pyramide. Diese durfte bis vor kurzem noch bestiegen werden. Das war natürlich auch mein Plan und ein Grund, warum ich genau diese für einen Besuch ausgewählt hatte. Leider ist die Pyramide abgesperrt als wir kommen. Auf Nachfrage sagt man uns, dass es zu viele Unfälle gegeben habe (wahrscheinlich Besucher, die mit Flipflops hochgeklettert sind) und die Pyramide darüber hinaus geschützt werden müsse. Schade! Kleinere Bauwerke kann man aber nach wie vor besteigen.

Selber radeln oder radeln lassen?

Nach fünf Minuten Fußweg erreichen wir den Radverleih. 65 pesos möchten sie für einen Drahtesel haben. Wir gehen mit prüfenden Blicken durch die Reihen der Räder und probieren mal das eine, mal das andere aus. Wir müssen schnell feststellen, dass es eigentlich egal ist, für welche wir uns entscheiden. Alt und klapprig sind sie alle, die Bremsen sind bei den allermeisten Modellen eher Zierde, als dass sie mit irgendeiner Funktion belegt wären. Da wir bei der hohen Luftfeuchtigkeit sowieso nicht viel schneller als im Schritttempo unterwegs sein werden, können wir auch mit den Füßen bremsen, denken wir uns.

Mit diesen Drahteseln durch den Dschungel von Cobá

Eine weitere Möglichkeit ist übrigens sich ein Fahrradtaxi zu mieten und sich von einem Fahrer durch die Anlage fahren zu lassen. Selbstverständlich kann man aber auch einfach zu Fuß gehen.

Die Maya-Ruinen entdecken

Ganz gemütlich radeln wir also los. Es raschelt und Vögel zwitschern, manchmal fallen ein paar Wassertropfen aus dem Blätterdach auf uns herunter. Das Schönste aber ist, diese wundervolle Lichteinstrahlung. Sonnenstrahlen, die sich ihren Weg durch das üppige grüne Blätterdach bahnen und vor uns auf dem Weg strahlen. Und Fauna gibt es auch jede Menge: dicke Raupen schlängeln sich entlang des Weges, ein Leguan sitzt scheinbar regungslos in einem Haufen trockener Blätter, exotische Vögel pfeifen um die Wette und vielleicht – ganz vielleicht – haben wir sogar einen Waschbären vorbeihuschen sehen?!

Die Natur hat hier noch vieles in fester Hand

Es ist ziemlich interessant auch mal unerschlossene Ruinen in ihrem natürlichen und etwas zerklüfteten Zustand mit Pfanzen-und Baumbewuchs zu sehen, die auf und um sie herum wachsen. Viele Gebäude und Steinplatten sind noch gar nicht vollständig freigelegt. Die Natur, der Dschungel, hat sich natürlich im Laufe der Jahre sein Revier zurückerobert und wüsste man es nicht, würden die Maya-Stätten unter ihrer grüen Tarnung gar nicht auffallen. Schon Wahnsinn, wenn man sich mal überlegt, dass hier mitten im tiefen Dschungel gelebt wurde, es hier ganze Städte gab.

Besondere Gebäude

In Cobá gibt es übrigens weit mehr als nur Pyramiden. So ziemlich als erstes stoßen wir zum Beispiel auf eine Kirche. Ein sehr beeindruckendes Bauwerk mit etwa 20 Metern Höhe, das wir ehrfürchtig erst einmal komplett umrunden. Ich finde es immer wieder faszinierend, was die Menschen mit ihren früheren eingeschränkten Möglichkeiten im Stande waren zu bauen.

Die Kirche von Cobá

Ein Stück weiter stoßen wir auf einen Ballspielplatz. Solche Plätze gibt es wohl auch andernorts, zum Beispiel in Chichen Itza. Hier haben die Maya ein ganz besonderes Ballspiel gespielt und zwar mit einem Ball aus Kautschuk, der soviel wog wie ein Medizinball. Dieses nicht unerhebliche Gewicht durfte niemals den Boden berühren. Die Aufgabe der Spieler war es den Ball mithilfe von Schultern, Hüften oder Ellenbogen in der Luft zu halten. In der Mitte der Spielfläche und auch oben befindet sich ein Ring, der als Tor gedient hat, durch diesen musste der Ball manövriert werden, um Punkte zu erzielen. Die Mannschaft mit den meisten Punkten gewann das Spiel. Es heißt, dass die Verlierermannschaft ein Opfer (!) bringen musste….

Der Ballspielplatz von Cobá

Und dann, ziemlich zum Schluss, kommt die große Nohoch Mul Pyramide. Der Name bedeutet in der Maya-Sprache “großer Hügel” und das ist er auch. 40 Meter ragt diese unglaublich beeindruckende Pyramide in den Himmel. Nohoch Mul ist die höchste Maya-Pyramide auf der ganzen Halbinsel und die dritthöchste der Welt. Und ich kann nicht hinaufklettern! Was wäre das für eine wahnsinnige Aussicht!

Der Nohoch Mul Pyramide entgegen

Unser Fazit

Was für ein Erlebnis heute einmal mit den Rädern durch den Dschungel zu fahren und diese beeindruckenden Bauwerke der Maya, die teilweise noch in fester Hand der Natur sind, betrachten zu können. Dieser Ausflug hat uns sehr gut gefallen. Wir waren ca. zwei Stunden unterwegs und haben noch lange nicht alles gesehen.

Auf jeden Fall ein Erlebnis: per Rad durch den Dschungel

Aus Zeitgründen und auch, weil wir schon eine handvoll Cenotes besucht haben, verzichten wir auf den Besuch der drei nahegelegenen unterirdischen Kalksteinhöhlen. Mit dem Auto sind Tamcach-Ha, Choo-Ha und Multum-Hanur nur zehn Minuten von den Maya-Ruinen entfernt.

An welchen ungewöhnlichen Orten seid ihr schon einmal mit dem Rad unterwegs gewesen?

Von hier aus fahren wir übrigens weiter zu unserem letzten Halt auf der Reise: Puerto Morelos

Krümel

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