Krümel's grosse Reise

Herbstferien mit Kind am Bodensee

Nachdem unser geplanter Herbsturlaub am Bodensee 2021 aufgrund eines Schadens am Bulli nicht stattfinden konnte, haben der Krümel und ich uns überlegt, dieses Reiseziel wieder in den Blick zu nehmen. Wie zuvor schon berichtet, haben wir unsere Reise mit dem Zug angetreten und zunächst einen Zwischenstopp in Stuttgart gemacht.

Von Stuttgart mit dem Zug an den Bodensee

Wir fahren mit dem Nahverkehr ungefähr drei Stunden von Stuttgart über Friedrichshafen Stadt, Ravensburg und Salem zu unserem Zielort Uhldingen-Mühlhofen. Wir passieren wunderschöne Landschaft, Weinberge und Obstplantagen und bekommen so einen Vorgeschmack auf die Bodensee-Region.

Unsere Ferienwohnung „Kleiner Onkel“

Mit unserer Ferienwohnung, die im Obergeschoss eines stilechten Schwedenhauses (man könnte auch schon fast Villa Kunterbunt a la Pippi Langstrumpf sagen) liegt, haben wir es richtig gut getroffen. Sie liegt ganz zentral in Uhldingen-Mühlhofen, es sind nur wenige Schritte bis zum Marktplatz. Von dort fahren auch direkt die verschiedensten Busse in sehr enger Taktung. Wir können innerhalb weniger Gehminuten sowohl zwei Supermärkte, als auch Metzgerei und Bäckerei erreichen. Ein idealer Ausgangspunkt für Urlauber ohne Auto, so wie wir es diesmal sind.

Im Dachgeschoss befindet sich die Ferienwohnung „Kleiner Onkel“

Die Wohnung selber ist recht klein, aber fein und mit unglaublich viel Liebe zum Detail eingerichtet. Uns fehlt es wirklich an nichts und wir fühlen uns von der ersten Minute an absolut wohl. Um es skandinavisch auszudrücken: Es ist einfach hyggelig. Der Krümel hat schnell Kontakt zu den Kindern der Hausbesitzer, die unter uns wohnen und genießt dann auch alle Annehmlichkeiten des überaus kinderfreundlichen Gartens der Familie.

Mit der ECHT BODENSEE CARD (Gästekarte der Region) können wir weite Teile der Bodenseeregion kostenlos mit dem ÖPNV bereisen.

Gleich um die Ecke beginnen mehrere Wanderungen und das Seeufer erreichen wir zu Fuß innerhalb von 20 Minuten. Es wird demnächst auch noch einen gesonderten Beitrag nur zum Ort Uhldingen geben.

Seeufer Uhldingen-Mühlhofen/Pfahlbauten

Und dann stehen wir endlich direkt am Bodensee – wie unglaublich groß und schön er ist. Wüssten wir es nicht besser, könnten wir das in der Sonne schillernde (türkis) Blau auch für ein Meer halten. Wir kaufen uns ein Eis und setzen uns auf eine der Wellenbänke nahe des Ufers. Hier gibt es auch einen richtigen tollen Spielplatz, der im kleinen den Pfahlbauten nachempfunden wurde und auch für etwas größere Kinder noch attraktiv ist und zum Klettern einlädt.

Der Pfahlbauten-Spielplatz am Seeufer in Uhldingen

Pfahlbaumuseum

Wo wir schon mal so nah dran sind, schauen wir auch direkt noch ins Pfahlbaumuseum. Es ist 1,5 Stunden vor Schließung, nach Meinung des Angestellten, sollte die Zeit aber noch gut ausreichen, wenn man sich nicht jede Infotafel bis ins kleinste Detail anschauen wolle – das trifft ganz unseren Geschmack. Also hinein, zumal wir um diese Uhrzeit auch noch stark rabattierten Einlass bekommen.

Der virtuelle Tauchgang zu den Pfahlbauten im Bodensee beginnt

Die Pfahlbauten sind das älteste, archälogische Freilichtmuseum in Deutschland. Wir begeben uns auf eine Zeitreise von 10.000 Jahren. Von der Museumshalle mit originalen Fundstücken treten wir ein in die Multimediashow ARCHAEORAMA und ehe wir uns versehen nehmen wir an einem virtuellen Tauchgang zu den Pfahlbauten im Bodensee teil. Das ist wirklich genial gemacht. Im Anschluss gelangen wir in die Dörfer der Pfahlbauern aus der Stein-und Bronzezeit. Während wir über den hölzernen Steg von einem Häuschen zum nächsten wandeln, um immer tiefer in das Leben der Bewohner einzutauchen, genießen wir das absolut einzigartige Seepanorama. Später gibt es noch einen Steinzeitparcours mit Pfahlbaukino – hier führen Archäologen in den Hausbau von früher ein. Hier wird Geschichte wirklich erlebbar gemacht und teilweise auch „anfassbar“. Mit kleinen Kindern sollte man trotzdem vorsichtig sein, weil sie theoretisch überall ins Wasser fallen können.

Kinder von 5-15 Jahren zahlen 8,50€ Eintritt, ab 16 Jahren sind es 12,50€ und Erwachsene werden mit 14€ zur Kasse gebeten. Das Pfahlbaumuseum hat von April bis November geöffnet und ist weitesgehend barrierefrei.

Auf nach Konstanz

Heute wollen wir die Stadt Konstanz auf der anderen Bodensee-Seite besuchen. Mit der Autofähre fahren wir von Meersburg nach Konstanz Staade, von dort geht es mit dem Bus 1 in die Innenstadt. Unsere Gästekarte gilt auf dieser Seeseite leider nicht, sodass wir ein extra Ticket lösen müssen.

Trotz diesigen Wetters erreichen wir die andere Uferseite sicher

Konstanz erinnert mich mit den vielen alten bunten Häusern und Gässchen an Freiburg, ist aber durch die Seelage noch schöner.

Heute ist Markt in Konstanz – was für ein glücklicher Zufall. Zahlreiche Stände bieten herrliche Bodensee-Äpfel an, fast überall darf man vor dem Kauf einen Apfelschnitz probieren und genau das tun wir auch Letzendlich kaufen wir eine Handvoll der Früchte und nehmen gleich noch eine ganze Flasche frisch gepressten Apfelsaft dazu. Natürlich haben wir den goldgelbe Flüssgkeit vorher schon probiert – man kann sie auch becherweise kaufen und zwar mit Refill-Option.

Bodenseeäpfel sind einfach köstlich!

Dann schlendern wir durch die vielen kleinen und größeren Gässchen und stöbern in Geschäften mit Namen wie zum Beispeil „Facherl“

In der Altstadt von Konstanz

Tatsächlich sind wir von hieraus nur 1,2 Kilometer von der Schweiz entfernt. Leider kann ich meinen lauffaulen Sohn nicht dazu bekommen diese Distanz zurückzulegen, um einen Fuß in die Schweiz zu setzen. Vielleicht beim nächsten Mal…stattdessen genießen wir noch ein leckeres landestypisches Essen in einem Restaurant nahe des Seeufers und machen uns dann auf den Rückweg nach Uhldingen.

Affenberg Salem

Der Affenberg Salem ist ein Tierpark westlich von Salem im Bodenseekreis und zugleich Deutschlands größtes Affenfreigehege. Die Hauptattraktion des über 20 Hektar großen Waldstückes sind knapp 200 Berberaffen, die sich dort frei bewegen. Darüber hinaus gibt es seit ein paar Jahren auch einen Treewalk/Baumwipfelpfad – von diesem aus kann man optional die Affen in 12 Meter Höhe erleben. Und das machen wir natürlich. Die Affen sind wahre Unterhaltungskünstler, wir könnten ihnen stundenlang zusehen. Auf dem schön angelgten Affenberg gibt es aber noch viel mehr zu sehen. So gibt es eine große Damwildherde, die größte freifliegende Storchenkolonie Süddeutschlands, einen tollen Abenteuerspielplatz und die Möglichkeiten der Affen-, Storchen-oder Damwildfütterungen beizuwohnen. Voller Eindrücke des großen Rundwegs, der hinter uns liegt, inklusive vieler Mitmachstationen und einer Rallye, kehren wir ziemlich hungrig zum Ende unseres Ausflugs in die Affenberg-Schenke ein. Dabei handelt es sich um ein einfaches Selbstbedienungsrestaurant. Mit unserer „Beute“ setzen wir uns dann nach draußen in den Biergarten.

Der Affenberg Salem bietet sich nahezu für einen Familienausflug an. Kinder von 5-14 Jahren zahlen 8,50€ Eintritt, Erwachsene 12,50€. Für den Treewalk fallen extra Kosten von 5€ pro Person an. Der Park hat von März bis November geöffnet. Im Herbst ist übrigens alles im Halloween-Stil dekoriert. So oder so handelt es sich um eine wunderschöne Anlage.

Überlingen

Die nächste Stadt am Bodensee, die wir uns anschauen ist Überlingen an einem Sonntag. Wir steigen am Busbahnhof aus und gelangen ziemlich direkt an einen Wasserlauf mit kleinem Wasserfall. Hier beginnt auch ein recht ordentliches Stück erhaltener Stadtmauer. Dieser folgen wir nun und gelangen zunächst in eine wunderschöne Altstadt. Ganz besonders erregt unsere Aufmerksamkeit die kleine Tür im alten Rathaus. Genau heute ist ein Herbstfest in der Stadt und an der schönen Seepromenade entlang haben sich einige Streetfoodtstände aufgebaut. Wir holen uns etwas zu Essen auf die Hand, setzen uns ans Ufer und beobachten eine ganze Weile einen Haubentaucher beim Fischfang. UNd einmal mehr denke ich: ein Urlaubsflair wie im Süden.

Unterwegs in Überlingen

Ein paar Tage später kommen wir noch einmal nach Überlingen, um die Therme unmittelbar am Bodenseeufer zu besuchen. Aufgrund einer Infektion kann ich weder Sauna noch Schwimmbad wirklich nutzen, genieße aber den Blick von meiner Liege aus auf den See und sehe auch, dass es unter Aufsicht des Personals direkten Seezutritt zur Abkühlung gibt. Der Krümel berichtet mir begeistert von der tollen Reifenrutsche.

Blick aus der Therme in Überlingen auf den Bodensee

Meersburg

Von Uhldingen-Mühlhofen dauert es gerade einmal 10 Minuten mit dem Bus. Es gibt neben einer schönen Seepromenade – wie sie hier beinahe jede Stadt eine hat- eine Ober- und Unterstadt. Ich bin ja ganz verliebt in diese hübschen Städte am Bodensee und kann mich gar nicht entscheiden, welche mir am besten gefällt.

Burgvorplatz in Meersburg

Bei schönstem Sonnenschein steigen wir in der Oberstadt aus, gehen am Rathaus vorbei, auf den großen Schlossplatz und dann rechts am Schloss vorbei. Unser Ziel ist die Burg. An der Brücke steht schon ein mittelalterlich gekleideter Mann und verlangt Wegezoll bzw. besser gesagt die Eintrittskarten. Die gibt es im Shop ein paar Meter entfernt. Da der Krümel keine Lust hat sich per Audioguide die ganze Burg anzuschauen, entscheiden wir uns für ein Mini-Ticket. Damit kann man bis zum Burg-Café laufen.Wenn man dort etwas verzehrt, wird es verrechnet. Wir setzen uns auf die Burgterasse und genießen neben leckerem Gebäck den weiten Blick über den in der Sonne glitzernden Bodensee. Wie herrlich, Sonnenbaden! Wir könnten gerade wirklich im Süden sein. Der Krümel hat sich übrigens ein Stück Herrentorte bestellt – eben ein echter Mann. Während er isst, schaut er begeistert den Dachdeckern zu, die gerade dabei sind das Dach mit Tonziegeln neu einzudecken.

Die Burg von Meersburg

Blumeninsel Mainau

Selbstverständlich machen wir auch einen Ausflug zur Blumeninsel Mainau. Die ist nämlich auch im Herbst absolut einen Besuch wert. Wir zahlen so spät im Jahr auch nur noch den halben Eintritt für die Überfahrt per Schiff von Uhldingen aus, für den Eintritt auf die Insel gilt Gleiches. Der Krümel ist mit seinen 11 Jahren sogar gratis.

Ein paar wenige Nachteile bringt es aber schon mit sich, wenn man erst im Herbst kommt: es gibt sehr eingeschränkte Fährverbindungen – so müssen wir zum Beispiel mindestens 4 Stunden auf dem Eiland bleiben, weil es einfach nur zwei Fahrten pro Tag gibt. Die Bögen für die Schatzsuche, die Kinder sonst an der Kasse bekommen, gibt es leider auch nicht mehr.

Wir erleben wie jetzt die neuen Blumenzwiebeln eingepflanzt werden, sodass die Insel im nächsten Frühjahr wieder in schillernden Farben erstrahlen kann. Diese Blumenzwiebeln kann man im Übrigen im Shop des Schmetterlinghauses auch käuflich erwerben für den heimischen Garten. Das Schmetterlinghaus mit den zahlreichen bunten und wild herumflatternden Exemplaren gefällt uns sehr gut. Das Palmenhaus hingegen ist enttäuschend klein. Die Insel bietet auf 45 Hektar faszinierende Ein- und Ausblicke und überrascht dabei immer wieder mit ihrer Blütenpracht. Insgesamt ist die ganze Anlage mit ihren Parks und prunkvoll angelegten Gärten eine wahre Augenweide, die spanische Treppe hat es mir besonders angetan. Ein weiterer Höhepunkt ist der wirklich großartig angelegten Spielplatz für kleine und große Kinder. Es gibt Kletter-und Klangelemente, dann kann man sich mit Flößen fortbewegen (sollte dabei jemand versehentlich im Wasser landen, ist das nur halb so wild – denn eigens für diese Fälle gibt es einen Trockner auf dem Spielplatz). Was den Krümel aber besonders begeistert sind die relativ großen Bagger, die man gegen Einwurf von ein paar Münzen selbst steuern kann – dabei kann man sich aussuchen, ob man lieber Sand von links nach rechts schaufeln oder Gewichte stapeln möchte. Einen kleinen Bauernhof mit Gemüseanbau und Tieren fehlt natürlich auch nicht.

Wir haben 3,5-4 Stunden gebraucht und alle Hauptattraktionen in Ruhe anschauen können.

Kinder bis einschließlich 12 Jahren haben auf der Blumeninsel Mainau grundsätzlich freien Eintritt, Schüler zahlen 19€ und Erwachsene 29€. Kauft man Onlinetickets bzw. Kombitickets mit der Fährüberfahrt, wird es etwas billiger. Ingesamt ist es kein günstiges Vergnügen. Es sei denn, man macht es wie wir und kommt einfach zum Ende der Saison her. Besuchende können die Insel Mainau jährlich vom 21. März bis 19. Oktober erkunden.

Unser Fazit

Wir sind schwer verliebt in die Bodenseeregion und hatten unglaublich viel Glück mit dem Wetter. Wir haben die Zeit hier sehr genossen und viel gesehen und doch war es einer der entspanntesten Urlaube der letzten Jahre für uns beide. Ein Urlaub hier ist wirklich Balsam für die Seele – so unglaublich viele schöne Altstädte, viel Barock, der Bodensee selbst und viel unberührte und auch schön angelegte Natur. Wir können diese Region wirklich nur allen Familien mit kleinen und auch großen Kindern ans Herz legen – es gibt jede Menge zu entdecken.

Krümel

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