Krümel's grosse Reise

Bergischer Panoramaradweg- von Bochum nach Solingen mit dem Rad

Wir nutzen das Christi-Himmelfahrts-Wochenende und radeln mal wieder von der Haustür aus los. Es führt uns ins Bergische. Als wenn wir in unserer direkten Umgebung nicht schon oft genug mit Steigungen zu tun hätten als überzeugte Bioradfahrer…

Wir passieren zahlreiche Tunnel auf dem Bergischen Panoramaradweg

Wir starten freitagnachmittags nach der Arbeit mit gepackten Packtaschen im Bochumer Süden. Zunächst geht es den Springorumradweg hinunter nach Dahlhausen an die Ruhr. Dort folgen wir dem Ruhrtalradweg bis Hattingen. In Hattingen wechseln wir dann auf die Glückauftrasse. Es ist immer wieder faszinierend: wenn man sich plötzlich als Radfahrer in Gegenden wiederfindet, die man ansonsten nur als Autofahrer kennt. So war es auch schon bei unserer Ruhrtalradweg-Tour nach Duisburg vor einigen Jahren – da sind wir zum Beispiel direkt neben der Autobahn hergefahren.

Weiter geht es über den Bergischen Panoramaradweg bzw. die Nordbahntrasse und die ist gespickt von Unterführungen und Tunneln. Und die Tunnel sind teilweise wahnsinnig lang und kalt und dunkel (es gibt minimale Deckenbeleuchtung) – ein Erlebnis und eine Erfrischung zugleich an einem warmen Tag wie diesem. Entlang des Weges gibt es zahlreiche tolle Spiel-und Bolzplätze sowie Skatinganlagen. Wir passieren mehrere alte Bahnhöfe, die teilweise zu schmucken Gastronomien umfunktioniert wurden. Links und rechts des Weges sieht man noch, dass hier auf der Trasse früher mal Züge hergefahren sind und wir uns tatsächlich im ehemaligen Gleisbett befinden. Wir mögen den Weg auf Anhieb!

Die Nordbahntrasse führt durch Wuppertal

Unser Ziel am heutigen ersten Tag ist Wuppertal-Elberfeld. Hier haben wir uns ein Familienzimmer in einer bekannten Hotelkette, die mir als Bed &Bike-Unterkunft angezeigt wurde, gebucht. Unsere Fahrräder finden letztendlich einen trockenen und warmen Unterstand im Wäscheraum des Hotels. Von unserem Zimmer aus können wir die regelmäßig vorbeifahrende, nein, schwebende Wuppertaler Schwebebahn beobachten. Um die 35 Tageskilometer haben wir heute auf den Tachos.

Die Schwebebahn in Wuppertal-Elberfeld

Am nächsten Morgen geht es mit einem kleinen Abstecher zur Legobrücke (die mussten wir uns einfach mal anschauen) nach kurzem Suchen des Einstiegs über die Korkenziehertrasse weiter ins benachbarte Solingen. Genauer gesagt sind wir unterwegs in den Stadtteil Gräfrath. Das wird auch unser letztendliches Tagesziel sein, dazwischen liegt allerdings noch etwas Programm. Zunächst sind wir auf den Spuren der goldenen und essbaren Bären. Es gibt hier einen Fabrikverkauf von HARIBO und daran können wir natürlich nicht einfach so vorbeifahren. In dem großen Verkaufsraum erwarten uns Tonnen von buntem und verführerisch riechenden Weingummi. HIer gibt es alles, was HARIBO im Sortiment hat und nicht jede Sorte davon findet man im Supermarkt um die Ecke. Es gibt sie tütenweise (normal bis XXL) und dosenweise (Kiosk like), die Goldbären selber gibt es sogar sortenrein, es gibt Überraschungskartons und vermeintliche Angebote wie: kaufe 10 Tüten und bekomme eine originale Haribo-Pappschachtel dazu (Aha! die wollten wir schon immer haben…).

Haribo Fabriksverkauf in Solingen

Es gibt natürlich auch eine Candybar, das heißt: hier kannst du dir selbst deine Tüte oder Dose vollschüppen und nach Gewicht bezahlen. Merchandise darf natürlich auch nicht fehlen: Sonnenschirme, Decken, Tassen, Kugelschreiber, Magnete und mehr werden angeboten – wir müssen aber gleich dazu sagen, dass es nach wirklich allerbilligster Qualität ausschaut. Wir sind erstaunt, in welch rauhen Mengen die Menschen um uns herum einkaufswagenweise die Weingummis aus dem Geschäft herausschieben. Klar, ist es verlockend und die großen Tüten oder Dosen sind auch minimal günstiger als im Supermarkt, so richtig umwerfende Angebote haben wir aber nicht entdecken können. B-Ware gab es zum Beispiel überhaupt nicht.

Die Legobrücke in Wuppertal-Elberfeld

Da ist es auch überhaupt nicht tragisch, dass wir nur mit den Rädern da sind. Wir kommen jedenfalls mit sehr überschaubarer Beute wieder hinaus: Englisches Weingummi für den Krümel-Papa und eine selbst zusammengestellte bunte Tüte für den Krümel.

Weiter geht es über die Korkenziehertrasse, aber nur ein kurzes Stück, denn: wir wollen zum Brückenpark Müngsten (das sind ca. 10 Kilometer) und der Weg dorthin führt weg von der Trasse im Zickzack durch Wohngebiete und dann sehr fies auf 222 Meter über NN einen Berg hinauf. Puh, das war die Herausforderung schlechthin mit dem ganzen Gepäck hinten drauf – natürlich ist der gesamte Weg nicht ohne Anstiege gewesen, diese hielten sich jedoch sehr in Grenzen, solange wir uns auf Trassen, sprich ehemaligen Bahnstrecken, bewegen, schließlich können Züge auch nur minimale Steigungen fahren. Darauf folgt eine tolle fast zwei Kilometer lange Abfahrt – das ist die Entlohnung (nur nicht daran denken, dass wir die später eigentlich auch wieder hochfahren müssen).

Korkenziehertrasse in Wuppertal

Brückenpak Müngsten

Wir stehen unterhalb der Müngstener Brücke und bestaunen dieses gigantische Meisterwerk aus Stahl. Ursprünglich hieß sie Kaiser-Wilhelm-Brücke und ist die höchste Eisenbahnbrücke Deutschlands. Die Talbrücke überspannt das Tal der Wupper zweigleisig zwischen den Städten Remscheid und Solingen in 107 Metern Höhe. Es handelt sich um eine reine Eisenbahnbrücke, sie ist zu Fuß nicht begehbar. Klettertouren in luftiger Höhe sind allerdings buchbar.

Der Eintritt in den Park ist frei. Es gibt kleine Badestellen an der Wupper unter der Brücke, offiziell ist das Schwimmen zwar verboten, es hüpfen aber trotdzem eineige (kleine) Menschen im Wasser herum. Eines von mehreren Highlights des Parks ist die Schwebefähre auf die andere Uferseite. Leider ist sie aufgrund von Personalwechsel noch bis mindestens Mitte Juni 2025 außer Betrieb. Schade, es wäre sicherlich spaßig gewesen sich mit den Rädern zusammen auf die andere Seite ziehen zu lassen und das über dem Wasser schwebend. Unter der Brücke gibt es einen kleinen Minigolfplatz mit dazugehörigem Büdchen, beides sieht aus wie aus einer anderen Zeit. Obwohl wir nicht golfen möchten, dürfen wir uns in den Garten hinters Büdchen setzen und verschnaufen. Dazu gibt es kühle Getränke und super schmackhafte Lebkuchen (hier bezeichnet als “Wupperschlamm”)

Die Müngstener Brücke in Solingen

Der Rückweg nach Gräfrath gestaltet sich dann etwas schwieriger. Wir würden gerne, anders als auf dem Hinweg, eine Trasse zurück nehmen. Das geht jedoch nicht, weil genau dieses Teilstück gesperrt ist. Die ausgewiesene Umleitung ist ein Mehrweg von mindestens vier Kilometern und führt direkt an der Bundesstraße vorbei. Aber gut, was sollen wir machen, also los!

Das Büdchen im Müngstener Brückenpark: wie aus einer anderen Zeit

Gräfrath kann der Bochumer Nachbarstadt Hattingen absolut Konkurrenz mache n- was ein pittoreskes Örtchen. Wir residieren im Gräfrather Hof, diesmal können wir unsere Räder in einen Schuppen/Werkstatt abstellen. Abends lassen wir es uns dann richtig gut gehen, zuerst dinieren wir in einem richtig tollen Pub und danach geht es für uns Erwachsene in die hoteleigene Sauna, während der Krümel fernschaut.

In Gräfrath findet ein kleines Stadtfest statt

Abends regnet und gewittert es, in der Nacht geht es weiter. Als wir am nächsten Morgen aufstehen ist der Himmel sehr bedeckt, es ist wesentlich kühler als am Vortag, aber trocken. Kein schönes Geburtstagswetter: der Krümel-Papa wird heute wieder ein Jahr älter.

Nach einem ausgiebigen Frühstück inklusive eines Stücks Geburtstagstorte sind wir schnell wieder auf der Korkenziehertrasse und auch schon bald wieder in Wuppertal. Es wird aber immer dunkler am Himmel und die Wolken verlieren gelegentlich auch schon ein paar Tropfen Regen. In Wuppertal-Vohwinkel am S-Bahnhof überlegen wir dann nicht lange, wir steigen lieber in die S-Bahn Richtung Essen ein, als einen nassen Hintern zu riskieren. Während der Fahrt gen Heimat klart der Himmel deutlich auf, die Sonne kommt zum Vorschein. Von Regen weit und breit keine Spur mehr. Sodann fahren wir also ab Essen-Steele wieder mit den Drahteseln weiter. Die Zugfahrt hat uns rund 30 Kilometer Radlstrecke “genommen” (so will ich es mal ausdrücken, denn zumindest wir Erwachsenen wären die Nordbahntrasse echt gerne auch zurückgefahren). Nach sechs Kilometern Ruhrtalradweg und anschließender Springorumtrasse sind wir dann schneller wieder zu Hause als geplant.

Und wieder hinauf au fide Drahtesel

Demnächst berichten wir an dieser Stelle auch endlich mal von unserer früheren mehrtägigen Radtour von der Haustür aus über den Ruhrtalradweg nach Duisburg.

Krümel

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