Wann geht es endlich los?
Der Krümel ist den ganzen Morgen schon aufgedreht. Heute geht endlich das von ihm so lang ersehnte Camperleben los. Nach dem Frühstück fahren wir mit dem Taxi zum Wohnmobilverleiher Wendekreisen. Hier wollen wir das Wohnmobil, das wir vor ziemlich genau einem Jahr gebucht haben, übernehmen. Doch es ist noch nicht fertig. Es machte nach der letzten Rückgabe ein auffälliges Geräusch und muss sich einer Achsvermessung unterziehen. Uns wird aber der hauseigene Minivan, der sonst als Flughafenshuttle eingesetzt wird, angeboten. So können wir schon einmal Einkäufe erledigen und unser Gepäck aus dem Hostel holen.
Der erste Einkauf
Der erste Einkauf, um die Grundausstattung fürs Campen zu besorgen, raubt bekanntlich immer viel Zeit und viele Nerven. So auch diesmal. Der Krümel springt, total aufgekratzt und in einer Tour plappernd, zwischen uns herum, während wir Preise vergleichen und durch die Gänge irren. Wir kaufen lieber erst einmal nicht zuviel, weil wir nicht genau wissen, wie groß der Kühlschrank und der übrige Stauraum sein wird.
Es geht immer noch nicht weiter oder doch?
Zurück beim Verleiher ist “unser Zuhause für die nächsten zwei Monate” immer noch nicht fertig. Wir dürften den Minivan ruhig weiterhin benutzen, man würde uns dann telefonisch informieren. Die verlorene Zeit würde selbstverständlich von der Endabrechnung abgezogen. Ok, alles klar. Erst einmal Kaffeepause. Die Laune beim Krümel ist extrem gesunken, er ist doch so gespannt aufs Wohnmobil. Daher beschließen wir uns das Airforce Museum in Christchurch anzuschauen, um ihn abzulenken. Als wir uns gerade anschnallen wollen, wird unser Camper auf den Hof gefahren. Er ist wieder in Ordnung und abfahrbereit. Super! Dass wir mit der neuseeländischen Straßenverkehrsordnung vertraut sind, in letzter Zeit regelmäßig Auto gefahren sind und auch schon Wohnmobile gefahren sind, hatten wir schon unterschrieben.
Der Camper
Nun folgt die Begehung des Vehikels und die Einführung/ Unterweisung. Das 6 Meter lange Schätzchen ist 15 Jahre alt und 600.000 Kilometer gelaufen. Von außen sieht man ihm das fortgeschrittene Alter an – die Macken werden auch sogleich dokumentiert, damit sie uns nicht hinterher angehängt werden können. Das Interieur muss zwischenzeitlich erneuert worden sein. Überall helles Holz, viel Stauraum und viele große Fenster – wunderbar. Zum Alkoven führt eine abnehmbare Leiter hoch, richtig kuschelig wird der Krümel es da in seiner Koje haben. Zum Glück gibt es einen Rausfallschutz und einen Vorhang. So kann er oben schon in Ruhe im Traumland verweilen, während wir unten noch sitzen können.
Die Küche ist super ausgestattet, es fehlt an nichts. Das Badezimmer ist, wie erwartet, winzig, soll aber sowieso nur in Notfällen benutzt werden. Die Toilettenkasette zu entleeren ist keine angenehme Aufgabe. Mit der Bordtoilette ist es hier etwas anders, als wir es aus Amerika kennen. Es wird kein spezielles Campertoilettenpapier benötigt und die Chemie müssen wir uns auch nicht selber kaufen, sondern bekommen sie vom Verleiher zur Verfügung gestellt.
Wenn man in der Küche steht, kann man dank eines großen Fensters ins Hobbitland hinausschauen, da freue ich mich jetzt schon drauf. Gleichzeitig kann der Rest der Familie bequem in der gemütlichen Sitzecke am Tisch sitzen, ohne zu stören. Am Abend werden die Polster mithilfe der Tischplatte dann zum Nachtlager für uns Große umgebaut. Der Kühlschrank ist relativ klein, aber im California zuhause kommen wir mit noch weniger aus.
Dann nochmal schnell einen Blick ins Recycling-Regal werfen und
schauen, was wir gebrauchen können. Andere Camper haben übrig gebliebene
Teebeutel, Küchenrollen, Süßkartoffeln und Wolldecken
zurückgelassen, die nehmen wir gerne. Und einen Softball für den
Krümel.
Ein Kindersitz ist im Mietpreis enthalten.
Wir verstauen unsere Klamotten in den Schränken und rollen dann endlich vom Hof.
Unsere ersten Kilometer
Wir fahren etwa 20 km nach Lyttelton. Schnell stellt der Krümel-Papa fest, dass es recht unbequem ist den VW zu fahren, die Pedalerie ist recht eng, es gibt zu wenig Platz den “Gas-Fuß” abzustellen. Das alte Möhrchen ächzt und kracht und schaukelt dazu ganz schön ordentlich. Mehr als zwei Stunden pro Tag werden wir damit nicht fahren (wollen), maximal drei. Zum Glück haben wir 51 Tage Zeit bis der Camper in Auckland abgegeben werden muss. Hier soll man nämlich für alle Strecken beinahe doppelt so lange brauchen wie vom Navi angegeben. da es oft kurvige und steile Straßen gibt und wir mit dem 3,5 Tonner sowieso nochmal schwerfälliger sind. Also auf ins Abenteuer!
Sieht doch gemütlich aus. Hoffentlich hält alles.
Viel Spaß!!!
Klingt abenteurlich aber sieht auch gemütlich aus!
[…] unser Wohnmobil dann tatsächlich aussieht, werde ich hier zu gegebener Zeit in Bilder […]
[…] unser Wohnmobil dann tatsächlich aussieht, werde ich hier zu gegebener Zeit in Bilder […]