Krümel's grosse Reise

Tagebuch Teil 2: Griechenlandreisender vs. Daheimgebliebene

Weiter geht es in unserer aktuellen Fernbeziehung zwischen Alleinreisendem und temporärer Alleinerziehenden mit einem Kind. Nachdem der Krümel-Papa zunächst zum Wandern in den Bergen war und viele “alte Steine” besichtigt hat, geht es für ihn nun ans Meer. Für uns Daheimgebliebenen beginnt die vorletzte Arbeits-und Schulwoche vor den Herbstferien.

Ein Leben ohne Auto ist möglich und auch sinnvoll

Die mir am häufigsten gestellte Frage ist, wie ich denn so lange Zeit ohne Auto auskomme. Deshalb werde ich im Folgenden mal kurz darauf eingehen.

Wir haben nicht ohne Grund vor zwei Jahren die Entscheidung getroffen unseren Zweitwagen zu verkaufen. Wir haben ihn einfach nicht gebraucht, weil wir im Alltag alle Wege die möglich sind zu Fuß, mit dem Rad oder wenn es sich anbietet auch mit den Öffentlichen zurücklegen. Die nächste Straßenbahnhaltestelle ist 10 Minuten von uns entfernt. Zweimal in der Stunde fährt am Fuße unserer Straße auch ein Bus.

Unser Bulli, unser Reisemobil, ist größentechnisch noch so im Rahmen, dass man sich damit auch gut im Stadtverkehr bewegen kann.

Unser Alltag sieht so aus, dass ich, wenn es nicht gerade in Strömen regnet, mit dem Rad zur Arbeit fahre, ansonsten mit der Straßenbahn. Der Krümel handhabt es mit seinem Schulweg ebenfalls so. Einmal in der Woche fahre ich mit dem Auto für einen größeren Einkauf zum Supermarkt. Ansonsten halte ich auch gerne schon einmal auf dem Rückweg vom Büro in einem Supermarkt an und kaufe dort frische Lebensmittel nach.

Jetzt fällt also quasi der wöchentliche größere Einkauf mit dem Auto weg, dafür sind wir aber auch eine Person weniger im Haushalt. Was geht, haben wir vorher einfach auf Vorrat in größeren Mengen gekauft und ansonsten erledigen wir es eben nachmittags zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Das ist alles. Also insgesamt keine große Umstellung für uns.

Achso, was ich noch vergessen habe: die wöchentliche Fahrt zum Schwimmtraining des Juniors wird sowieso im Rahmen einer Fahrgemeinschaft erledigt und da sind andere jetzt gerade nun ein paar mal mehr dran, wo der Krümel-Papa wegfällt. Freundinnen, die weiter entfernt wohnen, sehe ich zum Beispiel aktuell trotzdem, sie sind so lieb und kommen einfach zu mir zu Besuch. Wenn denn mal eine Fahrt ansteht, die wir ggf. mit dem Auto erledigt hätten, müssen wir jetzt eben in Kauf nehmen, dass die Fahrtzeit aufgrund der Nutzung der Öffis dann einfach eine längere ist. Klar nervt das auch schon mal, aber ehrlich: alles machbar.

Woche 3:

Montag, 30.9.: In Griechenland gibt es heute einen Ortswechsel. Für den Krümel-Papa geht es heute endlich ans Meer. Er entscheidet sich für die Kleinstadt Itea am Golf von Korinth in Zentralgriechenland gelegen. Dort findet er einen Campingplatz mit Blick aufs Meer und einem alten Campingwart mit Wetterfrosch-Qualitäten.

Bochum: Ich kämpfe schon das ganze Wochenende mit Verspannungen im Nacken-und Schulterbereich und während der Arbeit wird es noch schlimmer. Der Krümel schreibt heute seine Englischarbeit. Auf dem Rückweg von der Schule hat er einen Wegeunfall und prellt sich die linke Hand. Am nächsten Tag steht also sicherheitshalber ein Besuch beim Durchgangsarzt an.

Abendhimmel irgendwo in Zentralgriechenland

Dienstag, 01.10.: In Itea hatte der Krümel-Papa die Hoffnung eine Tauschschule zu finden, um seinem Hobby nachgehen zu können. Leider gibt es die auf google-maps eingezeichnete Tauchbasis wohl doch nicht mehr oder sie hat schon geschlossen, muss er schnell feststellen. Nichtsdestotrotz hat er nur einen kurzen Weg zum Meer und kann so mehrmals am Tag zum Baden und Schnorcheln hin. Zackenbarsche und Muränen schwimmen ihm übrigens gleich als erstes über den Weg.

Bochum: Ich habe die halbe Nacht nicht geschlafen aufgrund meiner Verspannungen, es muss etwas passieren. Ich melde mich auf der Arbeit krank und setze alles daran irgendwo Hilfe zu bekommen. Telefoniere mich von Chiropraktiker zu Osteopathin und Thaimasseurin durch. Parallel dazu mache ich natürlich schon tagelang fleißig Dehnübungen und arbeite mit Wärme- habe aber das Gefühl, dass ich alleine nicht weiterkomme.

Mittwoch, 02.10.: Unser Griechenlandreisender sieht bei seinem morgendlichen Schnorchelgang eine Schildkröte. Wie schön! Während er übrigens im Trockenen und in der Sonne sitzt, bahnen sich um ihn herum am Mittelmeer ordentliche Unwetter an. Gleichzeitig kann er die großen Waldbrände auf der nördlichen Peleponnes-Halbinsel sehen.

Bochum: Ich kann endlich zum Chiropraktiker und werde eingerenkt. Wie wunderbar, danach kann ich mich wieder annähernd komplett schmerzfrei bewegen. Den Rest richtet dann die Thaimassage am Nachmittag.

Der Krümel und ich haben gerade Blackstories für uns entdeckt und brüten bei verschiedenen Gelegenheiten über diese abgefahrenen Geschichten.

Donnerstag, 03.10.: Der Alleinreisende hat gerade das Slow-Camping für sich entdeckt. Einfach in den Tag hineinleben, morgens gemütlich und lange frühstücken mit Blick aufs Meer, dann Zeitung und/ oder Bücher lesen und dann mal langsam überlegen, was man mit dem Tag noch so anfangen könnte. Herrlich, oder?

Ein Bier mit Blick aufs Meer

In Deutschland ist heute Feiertag. Wir schauen uns den Kinofilm “Alles steht Kopf – Teil 2” an und sind richtig begeistert davon. Später bekomme ich noch Besuch von einer Freundin und wir machen einen richtig schönen Herbstspaziergang. Abends tun wir es dem Krümel-Papa mal gleich und lassen uns auch mal gutes, griechisches Essen schmecken- in einem fußläufig erreichbaren Restaurant.

Freitag, 04.10.: Heute ist Ausflugtag in Griechenland. Der Alleinreisende fährt in den etwa eine Stunde entfernten Parnassus-Nationalpark. Dort gibt es die Corycian Cave, eine nicht bewirtschaftete, aber für Besucher frei zugängliche Höhle. Davon hat er im Reiseführer seiner Campingnachbarn gelesen.

Corycian Cave 1

Die Höhle ist an den Südhängen des Berges Parnassus nördlich von Delphi gelegen. Nach erfolgreicher Höhlenbegehung lässt der Krümel-Papa sich im Örtchen Arachova ein leckeres Moussaka schmecken.

In Bochum heißt es heute. einen Tag arbeiten bzw. zur Schule gehen und dann ist auch schon wieder Wochenende! Von solchen Wochen könnte es ruhig mehr geben 🙂

Corycian Cave 2

Samstag, 05.10.: Um den Griechenlandreisenden herum wüten die Unwetter nun so richtig. In Bosnien, wo er noch vor kurzem durchgefahren ist, geht alles unter. Wie der Campingplatzwart vorhergesagt hat, würde aber alles am Platz vorbeiziehen bzw. der Ort an sich verschont bleiben. So kommt es, dass der Krümel-Papa noch eine weitere Nacht bleibt. Das ist der Vorteil, wenn man keine durchgetaktete Reise mit vielen Plänen hat, man kann spontan sein.

In Bochum bin ich morgens beruflich in der Stadt unterwegs. Der Krümel verabredet sich mit einem Freund. Später am Tage treffe ich mich zu Waffeln und Kaffee ebenfalls mit einer guten Freundin.

Sonntag, 06.10.: In Griechenland meint es der Wettergott heute leider nicht so gut mit dem Krümel-Papa. Er bricht morgens von seinem Langzeitcampingplatz in Itea (6 Nächte war er jetzt dort) auf und fährt drei Stunden Richtung Velouchi. Er möchte noch einmal in den Bergen wandern gehen. Das Skigebiet von Velouchi ist eines der schönsten und modernsten Skigebiete Griechenlands (ich wusste gar nicht, dass man in Griechenland überhaupt Ski fahren kann!) Es liegt in einem Durchgang, der die Zentralgebirge Griechenlands verbindet auf etwas über 1800 Höhenmetern und ist etwa 10 Kilometer von dem Ort Karpenisi entfernt.

Oben angekommen, hat sich leider alles zugezogen, ist dicht mit Wolken verhangen und zu allem Überfluss fängt es auch noch an zu regnen. Wie ärgerlich. Also fährt der Alleinreisende zurück nach Karpenisi und lässt sich dafür ein richtig leckeres und traditionelles griechisches Essen in einer Taverne schmecken – und das bei Sonnenschein!

Traditionelle Würstchen und Tzatziki

In Bochum bekommen wir heute Besuch von meinen Eltern. Wir frühstücken gemeinsam ganz gemütlich und ausgiebig und nutzen dann das unfassbar schöne und sonnige Herbstwetter um einen ausgedehnten Spaziergang zu machen. Am Abend besuche ich mit Freunden eine Comedyshow und die ist wirklich zum Schlapplachen.

Im dritten Teil erfahrt ihr dann, für welche Art von Rückweg sich der Griechenlandreisende entschieden hat. Wer übrigens mehr Details zum genauen Routenverlauf haben möchte, der möge sich bitte mit einer persönlichen Nachricht an uns wenden.

Krümel

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