Wir werden den Yogi Bär im Yellowstone Nationalpark in den Vereinigten Staaten von Amerika besuchen und zwar im Sommer 2025. Bis dahin ist es noch ein halbes Jahr hin, was aber bisher schon für eine Planung dahinter steckt, möchten wir gerne aufzeigen, vielleicht auch als Vorlage für Nachahmer.
Erste Ideen
Erste Ideen sind schon im Frühherbst 2023 gekeimt. Im Grunde genommen wollten wir schon während unserer Elternzeitreise 2014 durch (hauptsächlich) Kalifornien auch den Yellowstone Nationalpark besuchen – durch seine Lage ist er aber einfach ziemlich unerreichbar bzw. sehr schlecht zu verbinden mit anderen Zielen. Also haben wir es damals gelassen, der Reiz ist aber geblieben. Fast 10 Jahre später haben wir uns also erstmals wieder bei uns bekannten Reiseagenturen umgehört. Sie konnten uns zu dem Zeitpunkt natürlich nur Preise für 2024 nennen und darauf hinweisen, dass man ein Jahr später mit noch höheren Preisen zu rechnen hätte. Ganz ehrlich: Wir sind fast hinten rüber gefallen: Wir wollen das Wohnmobil nicht kaufen, nur 3 Wochen leihen!
Die Idee lässt uns nicht mehr los
Eigentlich hätten wir unseren Reisewunsch an dieser Stelle ganz schnell begraben müssen. Aber wie das so ist, die Idee war da und ließ uns auch nicht mehr los. Die Erfahrungen mit unserer ersten Mietwagenrundreise durch Mexiko 2023 waren nicht so schlecht, dass sie uns abgeschreckt hätten, noch einmal ein Auto statt eines Wohnmobils zu leihen. Also denken wir einfach um.
Mietwagen statt Wohnmobil?
Auch wenn uns das vor einige Herausforderungen, Kompromisse usw. stellt – es ist ein wirklich großes Umdenken. Denn die USA ist prädestiniert fürs Camping und wenn wir mit dem Auto unterwegs sind, nimmt uns das Flexibilität bei der Routenplanung, zwingt uns dazu uns nicht umfassend selber versorgen zu können ( wobei wir uns ein Beispiel an dem Oregon-Roadtrip der Weltwunderer genommen hätten) und nimmt uns etwas ganz Wertvolles: wir sind nicht so nah in der Natur wie wir es mit einem Camper wären. Zwar versuche ich in den Nationalparks Campgrounds mit Cabins o.ä. zu finden. Da sprechen wir aber wirklich nur von einer Holzkabine mit zwei Betten ( der Krümel hätte auf die Luftmatratze gemusst) und zum Teil Gemeinschaftssanitär. Und das zu unfassbaren Preisen, vor allem natürlich im Yellowstone.
Kurz gesagt: es tat weh und war einfach ein Kompromiss, kann man nicht anders sagen. Uns war aber auch klar, dass es immer teurer werden würde, jeje länger wir dieses Reisevorhaben in die Zukunft schieben würden. Also entwarf ich eine Route, beobachte Flugpreise und wir entschieden irgendwann es einfach zu wagen.
…oder doch Wohnmobil?
Und dann kam mal wieder alles anders. Der Krümel-Papa meinte irgendwann zu mir: Lass uns doch nochmal CanUsa (Reiseagentur über die wir damals das Wohnmobil für den Kanada-Roadtrip gebucht haben) fragen. Ich dachte bei mir: Wird zwar sowieso nichts bringen, aber fragen kostet bekanntlich nichts. Also habe ich eine Anfrage gestartet. Zu diesem Zeitpunkt war es mittlerweile Ende Frühjahr 2024.
Die Antwort kam relativ schnell und war unglaublich (im positiven Sinn). Ich war mir hundertprozentig sicher, dass ein Fehler vorliegen muss….
Tat es auch, aber nur ein kleiner: die angegeben Ferienzeiten waren nicht unsere, sondern lagen vor denen der Amis, was alles um 1000€ günstiger machte. Insgesamt sprachen wir aber nur noch von der Hälfte des Preises, der uns ursprünglich prophezeit wurde, was alles gleich ganz anders aussehen lässt. Es gab einen Frühbucherrabatt von 15 % und wir waren mit einem Jahr im Voraus so früh dran, dass noch die alten Preise galten, die sich generell noch einmal gewandelt haben müssen – wahrscheinlich hat sich auch dieser Wirtschaftszweig etwas von Corona-Krise erholt! Ist auch Wurscht, Hauptsache es passt!
Wir waren also wieder auf Wolke 7, diskutieren hin und her, ob wir zuschlagen ohne Flüge zu haben (die gibt es frühestens 12 Monate vorher). Geplante Reisezeit: Juli/ August 2025 und wir bewegen uns gerade im Mai/ Juni 2024!
Wir gehen das Risiko schließlich ein, da uns niemand den guten Preis garantieren kann! Jetzt haben wir also einen Campervan für die nächsten Sommerferien in Amerika und wissen bloß noch nicht, wie wir hinkommen. Gibt Schlimmeres, oder? Das erinnert so ein bisschen an unseren Kanada-Roadtrip 2017. Da haben wir überstürzt, ebenfalls wegen eines sehr guten Preises, die Flüge gebucht, ohne überhaupt zu wissen, ob wir Urlaub genehmigt bekommen…
Campgrounds vorbuchen
Das mit den Campingplätzen ist mittlerweile so eine Philosophie für sich: es gibt nur noch wenige Plätze die nach dem First come First Serv-Prinzip funktionieren, wie wir es von unserem früheren Wohnmobil- Reisen kennen. In den großen National-und Stateparks muss oder sollte man vorsichtshalber vorbuchen. Insbesondere dann, wenn man wie wir zur Zeit der amerikanischen Sommerferien unterwegs ist und dazu auch noch im größten und populärsten Nationalparks Amerikas. Das ärgert uns sehr, weil wir so zu viel mehr Planung gezwungen werden und nicht mehr alles dem Zufall überlassen können.
Schlafplätze im YSNP vorbuchen
Im Yellowstone Nationalpark (YSNP) ist es besonders speziell: hier öffnen sich die Buchungsfenster für Campingplätze, aber auch Hotels und Cabins, jeweils genau ein Jahr im Voraus (beachte den Zeitunterschied Deutschland-USA). Wenn man dann schnell ist und am besten mehrere Menschen gleichzeitig auf die Platzjagd angesetzt hat, kann es sein, dass man seine Wunschplätze bekommt. Ansonsten braucht man einen langen Atem und viel Geduld, es springen immer mal wieder welche von ihren ursprünglichen Buchungen ab bzw. haben von vornherein doppelt gebucht, sodass immer mal wieder etwas frei wird. Es ist auf jeden Fall ein richtiger Nervenkitzel. Für uns bedeutete das im Übrigen, einen Tag vor unserem Slowakei-Roadtrip 2024 vor je einem Rechner zu sitzen und wie blöd die Seite immer wieder neu zu laden, wenn sie sich aufgehängt hat. Wir wollen sechs Nächte im Yellowstone haben und das auf zwei unterschiedlichen Plätzen. So haben wir jedem von uns einen Platz zugeordnet, die Daten, die wir haben wollen, haben wir extra auf Zetteln notiert, die nun neben uns liegen…es dauert etwas, aber letztendlich bekommen wir unsere Wunschplätze. Strike!
Flüge buchen
Es gibt die verschiedensten Theorien zum besten Zeitpunkt Flüge zu buchen. Generell ist es erst ein Jahr im Voraus möglich Flüge überhaupt zu buchen. Die meisten schwören darauf, dass etwa neun Monate vorher der perfekte Zeitpunkt für die Buchung ist. Denn zu diesem Zeitpunkt müssten dann auch alle Flüge auf dem Markt sein, was ganz zu Anfang noch nicht der Fall ist. Dann sagt man, dass man nicht zu lange warten sollte, weil sie sonst wieder teurer werden. Genauso könnten Restplätze aber auch irgendwann verschleudert werden. Letztendlich ist es aber immer ein Roulette-Spiel und wenn man das Ganze eine zeitlang beobachtet hat, weiß man irgendwann, was ein guter Preis ist und was nicht. Wenn man dann aber zugeschlagen und gebucht hatte, sollte man es tunlichst vermeiden die Preise weiter zu beobachten. Denn natürlich kann es auch passieren, dass man sich dann ärgern muss, weil doch noch ein besseres Angebot um die Ecke gekommen ist.
Ende Oktober buchen wir die Flugtickets nach Denver und zurück. Dies machen wir über eine verwandte Flugbegleiterin und kommen so in den Genuss eines Mitarbeiterrabatts. Wir verabschieden uns von dem ursprünglichen Plan einen Gabelflug zu machen, d.h. wir werden Las Vegas diesmal nicht sehen, obwohl das ein großer Wunsch vom Krümel war. Doch die Preise dafür waren einfach zu hoch.
Dem ging fast ein Jahr Flugpreisbeobachtung vorher. Außerdem haben wir uns Preise sowohl von der Reiseagentur, über die wir das Wohnmobil gemietet haben eingeholt als auch in unserem Reisebüro des Vertrauens. Letztendlich haben wir über die Flugbegleiterin die besten Preise bekommen können.
Ebenfalls zu der Zeit buchen wir ein Hotel für zwei Nächte in Denver. Dort werden wir aklimatisieren, bevor wir das Wohnmobil übernehmen.
Wertvolle Tipps im Forum
Das Womo-Abenteuer (Forum für alle, die Nordamerika im Wohnmobil erleben möchten) bzw. vielmehr seine Mitglieder waren uns schon bei unserer ersten USA-Reise eine große Hilfe. Und das sind sie auch jetzt wieder. Die ganze Zeit über habe ich mir schon Tipps für Routenvorschläge, Flugpreisen etc. geholt. Jetzt informiere ich mich noch einmal und wir beschließen, dass wir außer in den Nationalparks nirgendwo sonst Campground vorbuchen werden, um uns zumindest einen Rest an Flexibilität zu bewahren. Ich mache mir Merker ins Handy, weil man sie erst ein halbes Jahr vorher buchen kann.
Shit happens!
und jetzt ist er doch wieder an der Macht!….
Wir hatten nach unserer tollen Elternzeit in den USA durchaus schon länger den Wunsch noch einmal in das Land der unbegrenzten Möglichkeiten zu reisen. Einmal hatten wir auch einen Versuch gestartet und sind dann aufgrund sehr günstiger Flugpreise doch in Kanada hängengeblieben. Was auch ganz wunderbar war. Dann war Donald Trump an der Regierung und wir wollten aus Prinzip nicht in die USA, dann kam Corona und dann unser neuer Plan. Dass der selbstverliebte und immer ungesund aussehende Choleriker es in der Zwischenzeit erneut an die Macht schafft, konnten wir nicht ahnen bzw. wollten es auch lange nicht glauben. Nun ist es, wie es ist: im Januar tritt Trump seine 2. Amtszeit als Präsident der USA an und wir ein halbes Jahr später unsere 2. Reise in die Vereinigten Staaten.
Nun bin ich aber doch neugierig: Wie viel kostet denn das Wohnmobil für 3 Wochen USA jetzt? Und wie viel musstet ihr für die Campsites im Yellowstone bezahlen?
Wir hatten nach unserem Oregon-Roadtrip eigentlich fest vorgehabt, bald wiederzukommen und eben auch den Schlenker zum Yellowstone zu machen – aber dann kam dieser orangefarbene Clown wieder, und wir fanden die USA schon ohne Wohnmobil krass teuer…
Ich bin jedenfalls sehr gespannt auf eure Erlebnisse!
Liebe Jenny,
ich schicke dir eine persönliche Nachricht und beantworte deine Fragen darin gerne.