Krümel's grosse Reise

Mit dem Zug in die Seestadt Bremerhaven

Bremerhaven – vier Tage verbringen der Krümel und ich mit meinen Eltern in der Hafenstadt. Was wir neben der Hafenbustour und dem Klimahaus noch erleben und ob, wir euch Bremerhaven empfehlen können, lest ihr hier.

Bremerhaven

Wenn man Einheimische fragt, wo Bremerhaven liegt, dann sagen sie gerne: dort, wo der Himmel das Meer küsst oder sie sprechen vom Eingang zur Nordsee. Und tatsächlich liegt die Stadt am Westrand des Elbe-Weser-Dreieicks, das in die Nordsee übergeht. KFZ-Kennzeichen sind hier ebenso wie in Bremen HB, da Bremerhaven der Freien Hansestadt Bremen zugehörig ist, wenn auch als Exklave. Früher war die Stadt als reine Hafen-, Handels-und Industriestadt bekannt, das ist sie auch immer noch. Darüber hinaus gilt Bremerhaven mittlerweile aber auch als Dienstleistungs-und Wissensstadt mit Tourismus. Neben der maritim angehauchten Hochschule Bremerhaven verfügt die Stadt über mehrere national und international renommierten Forschungseinrichtungen wie z.B. das Alfred-Wegener-Institut für Polar-und Meeresforschung und das Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik.

Die Kneipenstraße Bremerhavens

Schaufenster Fischereihafen

Da, wo man heute die maritime Erlebniswelt Schaufenster Fischereihafen findet, war früher die Bremerhavener Fischfangflotte, die größte Deutschlands, beherbergt. Das änderte sich mit dem 1994 in Kraft tretende neue Seerechtsabkommen der Vereinten Nationen. Durch diese hoheitsrechtliche Veränderung der Nutzung der Meere verlor die Bundesrepublik mit einem Schlag fast alle lukrativen Fischfanggründe auf der Welt. Das führte zu einem umfassenden Strukturwandel der Bremerhavener Fischwirtschaft. Der Fischereihafen Bremerhaven blieb zwar der wichtigste des Landes, und ist es auch noch heute, verlagerte seinen Schwerpunkt jedoch auf Anlandung, Weiterverarbeitung und den Handel mit Seefisch. Eigene Fangschiffe gibt es jedoch keine mehr.

Vor diesem Hintergrund beschloss die Stadt Bremerhaven Anfang der 1990er Jahre eine grundlegende Umgestaltung des 1896 eröffneten Fischereihafens I. Der ehemalige Fischumschlagsbereich sollte zu einer maritimen Erlebniswelt gewandelt werden. Zu einem spannenden Ort, an dem Besucher einen Einblick in die Verarbeitung von Fisch- und Fischprodukten erhalten. Wo sie alles Wissenswerte über Fisch erfahren oder ihn einfach nur „brandungsfrisch“ aus der Küche genießen können.

Eine von zwei Tourismusbüros ist hier übrigens auch angesiedelt.

Schaufenster Fischereihafen

Anreise und Unterkunft

Wir machen uns Donnerstagsmorgens (Feiertag) mit dem Zug von Bochum auf nach Bremerhaven. Mit dem ICE erreicht man zumindest Bremen vom Ruhrgebiet innerhalb von 2 Stunden. Danach geht es dann mit einem Bummelzug weiter, sodass wir etwa drei Stunden für die Anreise brauchen und damit sogar ein bisschen schneller sind als wir es mit dem Auto gewesen wären.

Unsere Ferienwohnung liegt zentrumsnah und doch sehr ruhig mitten in Bremerhaven. Innerhalb von 15 Minuten erreichen wir sie vom Hauptbahnhof aus zu Fuß. Uns erwartet eine recht frisch renoviertes Haus mit insgesamt vier Ferienwohnungen, Ferienwohnungen am Weserdeich, heißen sie. Wir beziehen die Wohnung für vier Personen im Erdgeschoss und fühlen uns sofort wohl. Es gibt sogar einen hübschen Innenhof mit Sitz-und Grillgelegenheiten; Radfahrer sind auch willkommen und finden für ihre Drahtesel sichere und trockene Unterstellmöglichkeiten.

Tour mit dem HafenBus

Die Fahrt startet im Schaufenster Fischereihafen, geht durch die Stadt, durch die Havenwelten entlang der vielen Museen (hier ist ein zweiter Zustieg möglich) und weiteren touristischen Attraktionen sowie mitten durch Bremerhavens Welthäfen. Wir fahren quasi direkt durch das Geschehen der größten Hafen- und Werftbetriebe, in absoluten Zoll-Sperrgebieten in den Überseehäfen, in Kontakt mit luxuriösen Kreuzfahrtschiffen und den Ozeanriesen der Weltmeere. Wir sehen die zahlreichen meterhohen Parkhäuser (auch Autoregale genannt), wo die täglich mit dem Carcarrier (Lastenschiff) ankommenden Neuwagen aus aller Welt von Angestellten sofort hingefahren und geparkt werden.

Ein wirklich lohnenswerter und absolut zu empfehlender Ausflug hinter die Kulissen sozusagen. Und was wir alles gelernt haben…. Oder weißt du zum Beispiel wieviel die Anschaffung eines einzelnen Containers kostet oder besser noch: ein Kühlcontainer? War dir bewusst, dass man Autos sogar in der Augenfarbe der Partnerin lackieren lassen kann, wenn man das nötige Kleingeld dafür hat?

Die Tour mit dem HafenBus dauert rund 2 Stunden. Erwachsene kosten 18€, Kinder (4-17 Jahre) 15€, es gibt aber auch eine Menge Familienticketoptionen.

Das Klimahaus

…oder eine Weltreise an einem Tag. Zunächst einmal holt der Krümel sich an der Kasse aber einen Reisepass (1,50€) ab – so kann er jede Station seiner Reise mit einem Stempel festhalten. Außerdem gibt es zu jedem Land noch Fragen oder Aufgaben für die Kids.

Einmal um die Welt reisen und die Klimazonen der Erde erleben und damit meine ich wirklich erleben im Sinne von Frieren genauso wie Schwitzen. Denn auch die Temperaturen werden hier authentisch wiedergegeben und nicht nur das: Von der erfrischenden Kühle auf einer Alm in der Schweiz über die Gluthitze der Sahelzone bis zur Eiseskälte der Antarktis sowie dem paradiesischen Südseeklima und der wechselhaften Witterung in Norddeutschland. Auf der „Reise“ im Klimahaus Bremerhaven können die Besucher hautnah erleben, wie die Menschen in den wichtigsten Klimazonen der Erde leben. Die Tour entlang des achten östlichen Längengrades führt durch Kulissen, die nach Originalschauplätzen gestaltet sind. Nach vier Stunden im Klimahaus sind wir total gerädert, bräuchten aber eigentlich noch einmal ein paar Stunden, um wirklich alles zu sehen und zu machen. Beim nächsten Mal!

Mit dem Expeditionsschiff in die Arktis
Eine echte Überlebenskiste

In den weiteren Ausstellungsbereichen lernen wir Besucher, was Klima und Wetter ist, wie sich das Klima in der Vergangenheit verändert hat und wie es sich künftig entwickeln wird. Schließlich sehen sie an eingängigen Beispielen, dass es ganz einfach sein kann, einen Beitrag zum Begrenzen des Klimawandels zu leisten und damit unsere natürlichen Lebensgrundlagen zu schützen.

Briefkästen in aller Welt

Der reguläre Eintrittspreis von 22€ pro Person ist nicht billig, aber lohnt sich auf jeden Fall. Kinder bis 13 Jahre zahlen 13€ und Schüler, Studenten usw. kommen für 17€ hinein.

Was noch möglich gewesen wäre

In Bremerhaven könnte man im Prinzip eine Woche lang jeden Tag andere Museen oder Erlebniswelten besuchen. Was es da alles zu entdecken gibt: Deutsches Auswandererhaus, das U-Boot-Museum, Zoo am Meer mit Aquarium, Deutsches Schifffahrtsmuseum, Historisches Museum, Fischbahnhof 360 Grad, Polizeimuseum, Phänomenta Science Center oder Kunstmuseum. Das Deutsche Auswandererhaus, das der Geschichte der Menschen gewidmet ist, die von Bremerhaven aus nach Amerika ausgewandert sind, hätte uns natürlich ganz besonders interessiert – beim nächsten Besuch!

Die oben aufgeführten Museen befinden sich alle in dem neu entstandenen Stadtviertel und Tourismuszentrum “Havenwelten”. Dort befindet sich auch ein Outlet-und-Shopping-Center und die Aussichtsplattform SAIL City. Das Weser-Strandbad ist auch nur wenige Meter entfernt und im Sommer sicherlich sehr reizvoll.

Unser Fazit

Bremerhaven hat uns unglaublich erstaunt. Uns war die internationale Bedeutung, die diese Stadt durch den großen Handelshafen hat überhaupt nicht bewusst und auch nicht, dass sie zu recht, wie wir finden, als Stadt der Wissenschaft ausgezeichnet wurde. Unglaublich, was hier für ein Wissen beherbergt ist – Wissen, das sehr interessant aufbereitet ist. Gleichzeitig hat uns die Stadt am Weserdeich durch ihre Architektur beeindruckt. Wir finden, dass es unglaublich gut gelungen ist alt mit neu zu verbinden, das sieht man vor allen Dingen in den Havenwelten mit teils innovativen Gebäuden.

Die Stadt an der Weser bietet Familien zahlreiche Möglichkeiten und wir sind auch noch lange nicht fertig. Bremerhaven,wir werden wiederkommen.

Krümel

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