Krümel's grosse Reise

Tagebuch Teil 3: Griechenlandreisender vs. Daheimgebliebene

Mittlerweile haben wir uns alle etwas an unser temporär neues Leben gewöhnt und da ist auch schon wieder das Ende in Sicht. Der Griechenlandreisende tritt langsam die Heimreise an – sind immerhin an die 2500 Kilometer.

Ein letztes Mal im Meer schwimmen

Woche 4:

Montag, 07.10.: Nach seinem missglückten Wanderversuch am Vortag ist der Griechenlandreisende in Kenourgio an einem Restaurant abgestiegen, hat dort gespeist, nette Leute kennengelernt und die Nacht auf dem Parkplatz vorm Lokal verbracht. Am nächsten Morgen shoppt er noch einmal ausgiebig im griechischen Supermarkt, geht ein letztes Mal im Meer schwimmen und macht sich abends auf in Richtung Fährhafen in Igoumenitsa. Dort legt die von ihm gebuchte Fähre nach Italien gegen 21:30 Uhr ab. Der Bulli darf an Deck parken. Dann auch im Bulli zu übernachten ist hingegen leider nicht erlaubt, sodass der Alleinreisende sich eine Kabine gebucht hat, um zu garantieren, dass er am nächsten Tag auch ausgeschlafen ist.

Die Fähre wartet im Hafen von Igoumenitsa

In Bochum ist schon wieder das Krankenlager aufgebaut – wie anfällig wir aber auch in der letzten Zeit sind….Der Krümel ist mit Bauchweh aufgewacht und bleibt erst einmal den halben Vormittag mit Wärmflasche im Bett. Ich habe schon wieder Spaß mit meinem Rücken, diesmal aber im unteren Bereich. Über den Tag hinweg helfe ich mir selber relativ gut mit Wärme, Übungen und Bewegung, ganz in den Griff kriege ich es aber nicht.

Dienstag, 08.10.: Gegen 17 Uhr kommt der Krümel-Papa in Ancona (Italien) an. Von dort aus fährt er weiter ins gut 1,5 Stunden entfernte San Marino. Hierbei handelt es sich um einen Kleinstaat im Norden Mittelitaliens. Genauer gesagt ist es eine der ältesten Republiken der Welt. In der gleichnamigen Hauptstadt an den Hängen des Monte Titano findet der Alleinreisende nahe der Seilbahnstation einen Stellplatz für die nächsten zwei Nächte.

Wer entdeckt den Bulli? Kleiner Tipp: er ist braun und hat rot-graue Sitzbezüge

Es ist ganz schön kalt geworden in Deutschland, morgens winken mir 6 Grad von unserem Thermometer entgegen. Brr. Ich treffe mich mit einer meiner Kolleginnen zu einer Veranstaltung der Stadt in de Universität und lausche einem spannenden Vortrag .Danach lasse ich meinen Rücken von meiner Thaimasseurin durchkneten. Der Krümel geht auch wieder in die Schule. Am späten Nachmittag hat er einen Kontrolltermin beim Durchgangsarzt wegen seiner Verletzung an der Hand – da ich verhindert bin, geht er ganz alleine hin und meistert das wirklich super.

Mittwoch, 09.10.: In San Marino ist heute Ausflugstag. Der Krümel-Papa läuft zunächst hoch zu der von einer Mauer umgebenen mittelalterliche Altstadt – ein bekanntes Fotomotiv übrigens. Besonders markant sind die vielen schmalen, kopfsteingepflasterten Straßen und historischen Gebäude. Es ist ganz nett anzusehen, aber natürlich stark auf den Tourismus ausgelegt. So berichtet der Alleinreisende von zahlreichen Läden mit Leder, Waffen, und Parfümangebot. Ein weiteres Touristenangebot, aber doch sehr reizvoll, ist die Möglichkeit sich in der Touristeninformation einen San Marino-Stempel in seinen Reisepass machen zu lassen – für schlappe 5 Euro. Den Spaß lässt sich auch der Krümel-Papa nicht entgehen, wo er schon mal dort ist.

Da thront Sann Marino stolz auf dem Berg

Heute bin ich schon wieder außerhalb des Büros unterwegs, mit einer Kollegin und unserer Praktikantin bei einem Arbeitskreis in einer anderen Beratungsstelle der Stadt. Danach habe ich einen Termin bei der Osteopathin und lasse mich vollends wieder herstellen. Da es den ganzen Tag nur regnet, lege ich die Strecken heute mit dem Bus zurück.

Donnerstag, 10.10.: Früh am Morgen geht es für den Krümel-Papa weiter in Richtung Heimat. Von San Marino aus fährt er über den Brennerpass nach Österreich und weiter bis nach Deutschland. Nach mehreren Pausen kommt er am frühen Abend im baden-württembergischen Heimsheim an. Dort isst er in einem Vereinsheim zu Abend und darf auch die Nacht dort auf dem Parkplatz verbringen.

Bochum: Heute hat de Krümel Abgabetermin für seine Deutschmappe, die in diesem Fall als Klassenarbeit gewertet wird. Sie hatten gemeinsam eine Lektüre gelesen und diese bearbeitet. Am Abend backen der Krümel und ich gemeinsam leckere Pizza und gefüllte Pizzabrötchen. Das zusammen mit einem bunten Salat, herrlich!

Freitag, 11.10.: Schon um fünf Uhr in der Früh hält den Alleinreisenden nichts mehr in der Koje und er ist schon wieder on the road. Das letzte Stück bis nach Hause wartet auf ihn. Nach Hause kommen nach 3,5 Wochen Reise. Gute 400 Kilometer trennen ihn noch von uns.

Bochum: Heute ist der letzte Schultag vor den Herbstferien. Dieser beginnt für den Krümel und seine Mitschüler mit einem Gottesdienst in der nahe gelegenen Kirche. Nachmittags ist er seit langer Zeit endlich mal wieder mit seinem besten Freund verabredet. Aber vorher gibt es noch etwas, worauf er sich noch viel mehr freut und ihn dazu veranlasst in der Hälfte der Zeit, die er sonst für den Rückweg von der Schule braucht, zuhause zu sein: sein Papa ist endlich wieder zu Hause.

Der Krümel-Papa ist tatsächlich schon am Vormittag wieder zu Hause. Währendessen bin ich noch auf der Arbeit und habe ausgerechnet heute eine super intensive und zeitaufwändige Beratung, die ich sehr gerne mache, die aber auch unglaublich viel Kraft kostet. Nachdem ich nach 2,5 Stunden Beratung ohne Pause aus meinem Büro komme, freue ich mich riesig über das Stück Kuchen, das meine Kollegin für mich bereithält. Nervennahrung und danach dann noch Dokumentation und dann kann auch ich endlich nach Hause zu meinem Liebsten!

Der San Marino Stempel im Reisepass

Fazit vom Griechenlandreisenden:

Der Griechenlandreise hält eine Reise zwischen dem vorherigen und neuen Job für genau das Richtige und ist froh sich dafür entschieden zu haben. Das Alleinreisen war ihm kein bisschen zu einsam, allerdings hat er den Krümel und die Krümel-Mama große Strecken doch schon sehr vermisst.

Die Anreise nach Griechenland würde er im Rückblick nur mit noch mehr Zeit wieder per Landweg planen, ansonsten definitiv auf den Fährweg bestehen.

Fazit von den Daheimgebliebenen:

Ich finde, der Krümel und ich waren ein richtig gutes Team und haben das alles gut gemeistert. Daran habe ich im Vorhinein allerdings auch kein bisschen gezweifelt. Was mir am schwersten gefallen ist als vorübergehend Alleinerziehende ist, den Krümel alleine zu Hause zu lassen. Nicht, dass er das nicht schon öfter gewesen wäre und auch dann, wenn wir als Eltern beide “greifbar” waren. Doch war es dieses Mal mit einem anderen Gefühl und natürlich auch öfter als sonst. Er selber versichert immer, dass es ihm nichts ausmache und ich ruhig öfter gehen könne, doch irgendwo bleibt immer ein schlechtes Gewissen.

Einmal habe ich ihn sogar alleine zum Arzt geschickt, weil ich parallel einen anderen wichtigen Termin hatte und das nicht zu ändern war.

Insgesamt war es eine gute Erfahrung, ich habe noch einmal bzw. mehrmals gemerkt, dass ich mich wirklich 100 prozentig auf meinen Sohn verlassen kann, dass er für sein Alter wirklich selbständig und zuverlässig ist und ich ihm bestimmte Dinge zu recht zutraue. Mit Sicherheit ist er in den letzten Wochen ein paar Zentimeter gewachsen, noch selbständiger geworden und kann wirklich stolz auf sich sein. Wir sind es jedenfalls.

Aber trotz allem, haben wir uns alle drei schrecklich vermisst und sind jetzt unendlich glücklich wieder vereint zu sein.

Solltest du Teil 1 oder Teil 2 unseres Tagebuches verpasst haben, geht es für dich über die Hyperlinks weiter.

Krümel

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