Krümel's grosse Reise

Tagebuch Teil 1: Griechenlandreisender vs. Daheimgebliebene

Drei ganze Wochen und eine halbe, 24 Tage, 576 Stunden – so lange waren wir drei noch nie voneinander getrennt. Der Krümel-Papa hat zwischen zwei Jobs eine kleine Auszeit und verbringt diese in Griechenland, Krümel-Mama und Krümel selbst meistern derweil den Alltag zu Hause als Arbeitnehmerin und Schüler. Und wie das so aussieht, darin möchten wir euch einen kleinen Einblick geben.

Wir drei und das Reisen

Wir drei sind wirklich reiseerfahren. Wir sind gemeinsam und auch jeder für sich schon echt viel um die Welt gekommen. Auch in den unterschiedlichsten Formen: mit dem Schiff, dem Flugzeug, dem Bulli, im Hotel, in der Ferienwohnung oder auf dem Campingplatz, für Wochen oder nur ein paar Tage.

Mit 19 Jahren war ich für sechs Wochen auf dem Jakobsweg in Spanien unterwegs, teilweise auch als Herbergsleiterin. Nachdem ich den Krümel-Papa kennengelernt habe, war er auch noch so einige Male ohne mich in Urlaub – aufgrund unserer unterschiedlichen Stati zu der Zeit. Er war schon Arbeitnehmer, ich noch Studentin. Und auch in den letzten Jahren war er im Winter regelmäßig für eine Woche in Ägypten im Tauchurlaub. Dienstreisen hatten wir beide immer wieder mal. In dem Jahr vor der Geburt des Krümels haben wir unsere erste gemeinsame Fernreise gemacht – nach Thailand. In der Elternzeit waren wir sieben Wochen mit einem geliehenen Camper in den USA unterwegs, 2018/19 haben wir dann unsere Weltreise gemacht. Als der Krümel zwei Jahre alt war, haben wir uns den Bulli gekauft. Letztendlich hat sich das Unterwegssein als Camper mit unserem Bulli durchgesetzt. Das ist unsere Reiseart, unser Ding, unser gemeinsames Ding. Und genau deshalb, fällt es uns gerade wohl so schwer, das Getrenntsein auszuhalten.

Woche 1: vom Ruhrgebiet nach Griechenland auf dem Landweg

Mittwoch, 18.9.: Der Krümel-Papa bricht um 3 Uhr morgens zu Hause auf, bringt zunächst seine Eltern zum Flughafen nach Düsseldorf, sie verbringen vier Wochen auf der kanarischen Insel La Palma und genießen ihr Rentendasein. Danach fährt er weiter nach Bayern, wo er sich zum Abschied aus dem alten Arbeitsverhältnis noch mit einigen Kollegen trifft.

Bochum: für uns beginnt um 6:20 Uhr ein normaler Tag. Ich gehe abends mit einer Freundin essen, der Krümel genießt es den Fernseher für sich zu haben.

Donnerstag 19.9.: Von Fürth geht es durch Österreich bis nach Slowenien. Von der Hochwasserkatastrophe ein paar Tage vorher bekommt der Krümel-Papa nichts mit, da er einen anderen Landesteil durchfährt. Wichtig ist, dies an einem Tag zu machen, da er nur eine Tagesvignette für die Autobahn gekauft hat. In Slowenien übernachtet er auf einem uns mittlerweile gut bekannten Campingplatz in Postojna – wir sind auf den Rückreisen von Kroatien immer für eine Nacht dort geblieben.

Stellplatz mit Aussicht

Bochum: Ich habe donnerstags immer meinen langen Arbeitstag, fange dafür aber später am Vormittag an. So kann ich die Zeit morgens nutzen für letzte Einkäufe. Am Wochenende werde ich meinen Geburtstag mit einem Frühstücksbrunch nachfeiern. Der Krümel hat abends Schwimmtraining und ich Yoga.

Nachmittags lernt der Krümel noch für den Chemie-Test am nächsten Tag.

Freitag, 20.9.: Für den Krümel-Papa geht es von Slowenien weiter nach Kroatien und bleibt eine Nacht in Dalmatien.

Bochum: Ich habe freitags aktuell noch frei und bin den ganzen Tag mit Vorbereitungen für die Feier am Samstag beschäftigt. Nachdem der Krümel aus der Schule gekommen ist, haben wir noch einen Friseurtermin.

Samstag, 21.9.: Der Krümel-Papa meldet, dass er bis zum nächsten Tag nachmittags schätzungsweise nicht mehr erreichbar sein wird, weil er die EU verlässt und in Bosnien und Montenegro unterwegs sein wird.

Bochum: Um 9:30 Uhr kommen die ersten Gäste und das hält den ganzen Tag über an, es gehen welche und kommen wieder neue. Ein wunderschöner Tag. Der Krümel ist zwischenzetilich in der Schule, Tag der offenen Tür und stellt mit anderen Mitschülern das Fach Englisch vor. Abends bin ich ganz schön kaputt, ist doch schon eine andere Hausnummer ganz alleine Gastgeberin zu sein. Aber der Krümel und ich sind ein gutes Team und rocken die ersten Aufräumarbeiten gut zusammen – der Rest kann bis morgen warten.

An der Grenzkontrolle zu Albanien

Sonntag, 22.9.: Der Krümel-Papa ist in Albanien in ein Wlan-Netzwerk gekommen und meldet uns, dass die Straßenverhältnissein Bosnien und Montenegro fürchterlich sind. Überall riesige Schlaglöcher, man kommt teilweise nur mit 30km/h vorwärts, Autobahnen gibt es nur ganz wenige. Albanien sei aber wunderschön landschaftlich, leider nur früchterlich verdreckt – überall liege Müll herum, nichts im Vergleich zu Italien oder Mexiko. Aufgrund der Straßenverhältnisse und der Tatsache, dass er diesen Weg irgendwann auch wieder zurückfahren muss, überlegt er doch tatsächlich ab hier nicht weiterzufahren. Das rede ich ihm aber schnell wieder aus – wofür habe ich ihn denn fahren lassen? Da kann man doch so kurz vorm Ziel nicht aufgeben – allerhöchstens sich über alternative Rückwege Gedanken machen….

Bochum: Wir lassen es ruhig angehen. Ich putze einmal durch, der Krümel trifft sich mit einem Freund.

Woche 2: Angekommen in Griechenland

Montag, 23.9.: Der Krümel-Papa ist dann doch weitergefahren und nun im Zielland angekommen, nur bis zu den Peloponnes will er dann wohl doch nicht fahren. Zunächst hält er sich für eine Nacht in Ioannina auf.

Bochum: Es war mir so klar. Kaum ist mein Mann und persönlicher Fahrradmechaniker nicht da, muss irgendwas mit dem Drahtesel sein. Auf dem Rückweg von der Arbeit knackt mein Sattel plötzlich und ehe ich mich versehe steht dieser sehr schief und ich sitze ebenso. Zum Glück haben wir in nächster Nähe eine kleine Fahrradwerkstatt, dort halte ich dann an und mir wird sofort geholfen.

Der Krümel lernt für einen Chemie-Test Gefahrensymbole etc.

Dienstag, 24.9.: Der Krümel-Papa lässt den Fahrradträger samt Fahrrad in seinem Basecamp stehen und bricht für zwei Nächte in die Berge auf. Dort kann er auf dem Gelände des Pramanta Refuge übernachten. Tagsüber macht er Wanderungen.

Bochum: Der Krümel ist krank, wir bleiben also beide zu Hause. Die Tastatur vom Ipad des Krümels reagiert plötzlich nicht mehr. Mit so einem Technik-Kram würde er normalerweise zum Papa gehen. Der ist nicht da, also muss ich ran. Wenn ich will, kriege ich soetwas natürlich auch hin. Genauso wie daran zu denken die gelben Abfallsäcke zum richtigen Zeitpunkt nach draußen zu stellen…alles kein Hexenwerk, aber normalerweise nicht meine Aufgabe 🙂 Und überhaupt: zu zweit zu sein als Eltern, als Paar, in einer Wohngemeinschaft, in welcher Konstellation auch immer, auf jeden Fall nicht alleine für alles verantwortlich sein zu müssen, ist schon echt ein Luxus und hat viele Vorteile! Was haben wir doch für ein Glück in unserem Alltag.

Mittwoch, 25.9.: Der Krümel-Papa hat in seinem neuen Reise-Alltag ebenso schnell gemerkt, dass es nicht nur von Vorteil ist alleine zu reisen. Zwar hat er mehr Platz, dafür muss er aber auch alleine alles aufbauen, alleine kochen, spülen, abtrocknen etc.

Bochum: Tag 2 der Krankheit. Während wir Monopoly spielen, kraxelt der Dritte im Bunde in den Bergen herum und versorgt uns mit wunderschönen Bildern. Langsam werde ich ja schon etwas neidisch, wenn ich diese Bilder sehe.

Stellplatz in den Bergen mit fantastischem Sternenhimmel nachts

Donnerstag, 26.9.: Für den Krümel-Papa geht es zurück in sein Basecamp, wo er zum Glück auch noch Fahrradträger und Fahrrad wieder vorfindet. Nach Einkauf und Aufbau ist es zu spät, um noch weiterzufahren, so bleibt er eine weitere Nacht in Ioannina.

In Bochum regnet es schon die ganze Nacht und auch als wir aufstehen, hört es nicht auf. Der Krümel ist wieder fit und kann wieder zur Schule gehen. In Hellas sind es derweil an die 30 Grad – ohne Regen versteht sich.

Freitag, 27.9.: Der Krümel-Papa fährt nach Kastraki und schaut sich die fliegenden Klöster von Meteora an. Dann geht es weiter nach Delphi. Dort möchte er für zwei Nächte auf dem Campingplatz Vrachos bleiben, um sich u.a. das Orakel von Delphi anzuschauen.

Bochum: Ich genieße meinen letzten freien Freitag (ab Oktober werde ich meine Stunden erhöhen und auch am letzten Wochentag arbeiten müssen).

Der Krümel hat erfolgreich seine Mathe-Arbeit geschrieben und freut sich jetzt aufs Wochenende.

Samstag, 28.9.: Der Krümel-Papa fährt nach Delphi und befragt das Orakel… bekommt aber keine Antworten. Es sind 32 Grad in Delphi, während wir im Ruhrgebiet schon mit 12 zufrieden sein müssen. Der Krümel und ich legen einen Shoppingtag in Dortmund ein. Während der Herr sich in Griechenland Bifteki, gebackenen Feta, Zaziki und andere Köstlichkeiten schmecken lässt, gibt es für uns Germknödel mit Vanillesauce – auch lecker.

Grill auf dem Campingplatz

Sonntag, 29.9.: Aufgrund der Touristenströme, die es trotz Nachsaison in Griechenland gibt und auch den zu erwartenden Temperaturen steht der Krümel-Papa heute schon um 6 Uhr auf, um um 8 Uhr zur Öffnung am Tempel Apollon zu sein. Es ist World-Heritage Tag und alle Besucher bekommen freien Eintritt. Er ist etwa zwei Stunden mit Ausgrabungsstätte und Museum beschäftigt. Nachdem er zurück zum Campingplatz geradelt ist, ruft der Pool für eine Abkühlung.

Bochum: Ich besuche einen schönen Flohmarkt in der Bochumer Innenstadt, der Krümel ist mit einem Freund verabredet. Es ist ein richtig schöner und sonniger Herbsttag, morgens aber nur lausige 6 Grad warm oder kalt?! Die Spülmaschine hört plötzlich auf zu laufen und zeigt eine Fehlermeldung an. Na toll! Aber nach ein paar Minuten Gebrauchsanweisung lesen, ist das Problem dann zum Glück schnell behoben.

Das Orakel von Delphi

Ausblick

Wohin es den Griechenlandreisenden als nächstes zieht, erfahrt ihr nächste Woche. Nur soviel sei schon mal verraten: von alten Steinen hat er erst einmal genug, jetzt ruft das Meer! Jetzt Teil 2 vom Tagebuch lesen…

Krümel

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