Eine Wald-und Naturschutzgebietdurchquerung mit drei Abenteuereinlagen soll die Altenberger Abenteuerrunde sein. Eine Bachdurchquerung, einen Windbruchpfad und eine Bachüberquerung auf einem Eisenträger (Eisenbahnschienen) werden als Highlights der ansonsten überwiegend über Trampelpfade führende Route herausgestellt. Welche Schwierigkeiten wir damit hatten, warum wir letztendlich doch lieber die Schwarzpulverroute gegangen sind und warum es trotzdem abenteuerlich war, das erfahrt ihr hier.
Die Fakten
- Länge: 12 km
- Höhenmeter: 213hm
- Dauer: rund 3 Stunden
- Schwierigkeit: mittel
- Start-und Endpunkt: Parkplatz Märchenwald oder Neschenerstr. oberhalb der Fischteiche
- diese Route haben wir wie immer von outdooractive.com und heißt Fränkis Bergische Trampelpfade: Altenberger Abenteuer-Runde. Wem die Abenteuereinlagen zu schwierig sind, der findet genug Alternativen diese zu umgehen. Angeblich soll der Weg gut zu finden sein, da die üblichen Wegmarkierungen genutzt werden können.
Wir sind doch tatsächlich schon an der ersten “Abenteuereinlage”, der Bachüberquerung gescheitert. Wir sind zwar alle drei mit Wanderschuhen, die bis über die Knöchel reichen, ausgerüstet. Trotzdem haben wir einfach keine Stelle gefunden, an der wir trockenen Fußes ans andere Ufer gekommen wären. Zu hoher Wasserpegel? Falscher Weg? Irgendwann haben wir es dann aufgegeben und haben, wie alle anderen auch, die Brücke benutzt, die plötzlich vor uns auftauchte. Auf der anderen Seite gab es dann eine große Infotafel auf der in verschiedenen Farben unterschiedliche Routen eingezeichnet waren.
Odenthal und Dhünntalsperre
Odenthal ist eine Gemeinde in Nordhrein-Westfalen und liegt am westlichen Rand des Bergischen Landes und ist geprägt durch seine Wälder. Der bekannteste Fluss ist die Dhünn, ein Teil der Dhünntalsperre gehört auch zu Odenthal. Bei der Großen Dhünntalsperre handelt es sich um die größte Trinkwassertalsperre des Westens. Sie wird vom Wupperverband betrieben. Die Sperre dient hauptsächlich der Gewinnung von Trinkwasser, ist aber auch ein Hochwasserschutz. Der Wupperverband erlaubt zu touristischen Zwecken einen begrenzten Zugang zur Talsperre. So können die Dämme der beiden Vorsperren und der Hauptsperre betreten und zu Fuß überquert werden. Weitere Informationen gibt es im dortigen Informationszentrum.
Märchenwald Altenberg
Wie bereits gesagt, der Wald alleine ist einfach schon unheimlich verwunschen und märchenhaft und das hat sich vor rund 90 Jahren auch schon jemand entdeckt und ein märchenhaftes Ausflugsziel daraus gemacht. Entlang eines Märchenpfades können Besucher in 18 Häuschen Märchenfiguren der Gebrüder Grimm entdecken. Auf Knopfdruck erzählen diese dann ihre Geschichte. Neben Rapunzel, Frau Holle, Rotkäppchen, Hänsel und Gretel und Co gibt es auch noch einen schönen Kinderspielplatz. Wir selber konnten den Spuren der Brüder Grimm leider nicht folgen, da dieser Teil des Waldes aufgrund von Corona geschlossen war.
Verschiedene Routen durch Odenthal und Umgebung
Die Region Odenthal und Bergisch Gladbach bietet viele gut ausgeschilderte (Rund)Wanderwege mit unterschiedlichen Streckenlängen und verschiedenen Schwierigkeitsgraden. Manche führen zum Beispiel zur Dhünntalsperre oder daran vorbei. Wir kennen die Talsperre schon von einem früheren Besuch und haben sie uns dieses Mal geschenkt. Stattdessen haben wir uns für die “Schwarzpulverroute”, die passenderweise in schwarz eingezeichnet war, entschieden. Sie beginnt am Wanderparkplatz “Reisegarten Schöllerhof”, ist acht Kilometer lang und als leicht angegeben. Weitere Wanderungen ab Odenthal sind zum Beispiel die Hexenroute (11,5 km und mittelschwer, ab Schulparkplatz), der Grafen-und Mönchsweg (11,4 km mittelschwer, ab Parkplatz Am Rösberg) oder die Wasserroute (15, 5km, leicht, ab Altenberger Dom). Im angrenzenden Bergisch Gladbach gibt es zum Beispiel den mit 4km sehr kurzen Lyrikpfad (leicht, ab Herrenstrunden 23) oder den Bensberger Schlossweg (9,4km, leicht, ab Wilhelm-Wagener-Platz).
In den Sommermonaten gibt es hier übrigens, wie wir finden, noch ein ganz tolles Angebot, das ich daher unbedingt erwähnen möchte: Der Bergische Wanderbus. Der Bus verbindet die wichtigsten Wanderparkplätze zwischen Odenthal und Wermelskirchen miteinander. So kann man loswandern, ohne sich große Gedanken über den Rückweg machen zu müssen. Weitere Informationen findet man unter www.bergischerwanderbus.de
Impressionen unserer Wanderung
Wir haben insgesamt etwa 10 Kilometer zurückggelegt, da wir ja schon vor dem eigentlichen Beginn der Schwarzpulverroute unterwegs waren. Fichten-und Laubwälder, Hänge, Dschungel, Wiesen und Gehöfte und Relikte aus alten Zeiten haben diese Tour abwechslungsreich gemacht.
Fazit oder was die Wanderung gerade für Familien so attraktiv macht
Die Wanderung durch diesen Märchenwald war einfach traumhaft schön. Abenteuer pur, eine beinahe Flussdurchquerung, die alten Bahngleise über die man mit einer Portion Mut sicherlich auch auf die andere Seite balancieren könnte, das satte grün, Lianen mit denen man sich wie im Dschungel übers Wasser schwingen kann, frisches Quellwasser, unendlich viele Steine zum ins Wasser werfen… einfach alles, was eine Wanderung für Familien mit Kindern interessant und abwechslungsreich gestaltet. Eine klare Wanderempfehlung von uns. Egal, welche der Routen ihr letztendlich gehen werded. Auch wenn wir, im Hinblick auf unsere ursprüngliche Planung auf dem Holzweg waren, so war es für uns im Endeffekt doch der absolute Königsweg. Und noch ein Tipp für Wohnmobilisten zum Schluss: auf dem Märchenwald-Parkplatz darf man offiziell auch campen. Auf dort angebrachten Schildern steht die Telefonnummer der Märchenwaldbetreiber, die man dann anruft und alles Weitere klärt.
Mensch, das ist ja eine rundum coole Wanderung! Und ich gebe zu: Vom Odenthal hab ich bisher noch nie etwas gehört… Entsprechend touristenfrei dürfte es dort auch zugehen, oder?
LG
Jenny